Kratz Anna, verh. Drathschmidt von Bruckheim; Schauspielerin und Sängerin

Geb. Klingenberg, Bayern (Deutschland), 30.10.1837

Gest. Wien, 23.1.1918

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Franz Arnold Kratz, Theaterdirektor und später Theateragent.

LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Hauptmann Eduard Drathschmidt v. Bruckheim, Theateragent.

Laufbahn: A. K. betrat 1846 in Bonn in der Theatergesellschaft ihres Vaters in Kinderrollen erstmals die Bühne. Als Operettensoubrette war sie ab 1850 in Rotterdam, Amsterdam und Den Haag, als Opernsängerin 1854 in Bern und Basel engagiert. Als Soubrette für Lustspiel, Posse und Singspiel trat sie 1855/56 am Thalia-Theater in Hamburg, am Leipziger Sommertheater, 1856-58 in Riga, 1858-60 am Friedrich-Wilhelm-städtischen Theater in Berlin auf und ging 1860 nach Wien an das Carl-Theater, wo sie als Minette in der „Verwandelten Katze“ großen Erfolg hatte. Laube holte sie als jugendliche Naive an das Burgtheater in Wien, wo sie am 1.5.1861 als Fanchon debütierte und dem sie über 56 Jahre, schließlich als eines der ältesten Mitglieder, bis zu ihrem Tod angehörte. Mitte der 1870er Jahre wechselte sie ins Fach der Mutter, komischen Alten und Chargen und entwickelte in diesen Rollen ihr ganzes schauspielerisches Können. Hauptrollen: Zerline, Ännchen, Agnes (Gänschen v. Buchenau), Fanchon (Die Grille), Puck, Rosine (Der Geizige), Gustel v. Blasewitz, Marthe (Der zerbrochene Krug, Faust), Altes Weib (Der Verschwender), Madame Piepenbrink (Die Journalisten) u. a.

Qu.: Das Historische Museum der Stadt Wien verwahrt eine Spezialsammlung zu A. K.

L.: Bauernfeld 1923, Bundestheaterverwaltung 1954. Degener 1905, Eisenberg 1903, Flüggen 1892, Kosch 1953, Kosel 1902-06, ÖBL, Reden-Esbeck 1879, Rub 1913, NFP 21.4., 2.5.1901; 28., 29.,31.10.1907, NWT 2.5.1911, ÖML