Kopp Cäcilia, geb. Jeglitsch; Hilfsarbeiterin und Widerstandskämpferin

Geb. Lengenfeld, Kärnten, 15.11.1899

Gest. Graz, Stmk., 12.7.1970

C. K. wird am 15. November 1899 im kärntnerischen Lengenfeld als Cäcilia Jeglitsch geboren. Nach dem Besuch der Pflichtschule arbeitet sie in Graz als Hilfsarbeiterin, ehe sie 1941 als Aufräumerin bei der Deutschen Reichsbahn eine Anstellung bekommt. Ende der 1920er Jahre tritt sie der Sozialdemokratischen Partei und der Freien Gewerkschaft bei, denen sie bis 1934 angehört. Als ihr Mann, Alois Kopp, den sie 1930 heiratet, im Oktober 1941 nach Linz dienstverpflichtet wird, übernimmt sie seine Funktion innerhalb der Roten Hilfe in Graz. So sammelt sie von mehreren Personen unterschiedlich hohe Mitgliedsbeiträge und Spenden ein, die sie in der Folge in der Höhe von bis zu 20 Reichsmark monatlich an Frauen weitergibt, deren Männer wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ inhaftiert sind. Am 3. Mai 1943 wird sie selbst festgenommen und gemeinsam mit ihrem Mann und weiteren Unterstützerinnen angeklagt, „in Graz den kommunistischen Hochverrat organisatorisch vorbereitet und dadurch die Feinde des Reichs begünstigt zu haben, indem sie [sich] an kommunistischen Unterstützungsaktionen beteiligten, die das Ziel hatten, in kommunistisch eingestellten Kreisen den inneren Zusammenhalt herzustellen oder zu festigen“. Während Alois Kopp am 24. Jänner 1944 wegen seiner Tätigkeit vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 25. Mai 1944 im Grazer Landesgericht hingerichtet wird, verurteilt das Gericht C. K. zu acht Jahren Zuchthaus. Sie wird ins Zuchthaus Waldheim (Sachsen) überstellt, wo sie die Befreiung erlebt. Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus kehrt sie nach Graz zurück, wo sie als Kassiererin arbeitet. C. K. stirbt am 12. Juli 1970.

Qu.: 7 J 415/43 Anklage und Urteil des VGH gegen C. K. u. a.; OF-Akt C. K.

 

Heimo Halbrainer