Koplenig Hilde, geb. Oppenheim (Oppenheimer); Historikerin, Staatswissenschafterin und Journalistin
Geb. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 31.8.1904
Gest. Wien, 16.4.2002
Herkunft, Verwandtschaften: Entstammte einem bürgerlichen Milieu. Eltern: Samuel und Helene Oppenheim. Die Mutter war in der Frauenliga für Frieden und Freiheit, sowie im Verband der Freunde der Sowjetunion aktiv.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1929 Heirat mit Johann Koplenig (1891-1968) Obmann der KPÖ, nach 1945 Abgeordneter zum NR, Staatssekretär; Kinder: Dr. Elisabeth Markstein (*1929), 1933 nach dem Verbot der kommunistischen Partei außer Landes gebracht, bis 1938 bei Pflegeeltern in der Schweiz; Dipl. Dolmetscherin und Lektorin, Dolmetsch-Institut Wien; Sohn: Ernst.
Ausbildungen: Schule von Genia Schwarzwald (Lehrerin Aline Furtmüller), Studium der Rechts- und Staatswissenschaften bei Carl Grünberg und Hans Kelsen in Wien, 1927 Promotion zum Dr.rer.pol.
Laufbahn: Engagement in der sozialistischen Jugend, später Mitglied der KPÖ, 1927-28 Mitarbeiterin im Archiv des Marx-Engels-Instituts in Moskau, danach wieder in Wien. 1934 Emigration nach Prag, Gehilfin und Sekretärin ihres Mannes, 1938 nach Paris, illegale Tätigkeit für die kommunistische Partei; 1939 nach Moskau, 1940-41 Übersiedlung, anschließend Evakuierung von H. K. und Elisabeth nach Nischnij-Nowgorod; 1943-45 Mitarbeiterin von „Radio Moskau“ für Österreich (zusammen mit Ruth Mayenburg); 1945 nach Wien, 1946 bis zur Pensionierung 1964 Redakteurin der „Volksstimme“ und „Stimme der Frau“, Mitarbeiterin im „Wiener Tagebuch“, Übersetzerin französischer und russischer Werke, 1968 nach dem Einmarsch der russischen Truppen in die Tschechoslowakei Distanzierung von der Sowjetunion sowie der KPÖ. Zeit ihres Lebens Beschäftigung mit Geschichte und Kunstgeschichte mit Schwerpunkt Französische Revolution.
Qu.: IfZ München; Tagblattarchiv (Personenmappe), Judaica-Archiv/ÖNB.
W.: „Alfred Klahr. In: Zeitgeschichte, Jg. 3, H. 4“ (1976), „Geburt der Freiheit. Gestalten und Ereignisse. Frankreich 1789-1794“ (1964), „Die Debatte um die Französische Revolution. 35 Beiträge. Hrsg. Walter Grab unter Mitarbeit von Hilde Koplenig“ (1975), „Robespierre d’apres la ‚Wiener Zeitung’. In: Actes du colloque Robespierre. Congres International des Sciences historiques. Wien” (1965), „Revendications agraires dans l’insurrection tyrolienne de 1809. Égalitarisme paysan ou influence Buonarrotiste? In: Babeuf et le babouvisme“ (O.J.), „Conrad Dominik Bartsch (1759-1817). Freimaurer und Journalist. In: Wiener Geschichtsblätter, 32. Jahrgang, Heft 3“ (1977), „Johann Koplenig. Kriegsgefangenschaft und Revolution (1915-1920). In: Zeitgeschichte, 5. Jahrgang, Heft 9/10“ (1978), „Deutsche und welsche Südtiroler 1809. In: Schöps, K.H./Geise, I. (Hg.): Revolution und Demokratie in Geschichte und Literatur“ (1979)
L.: BLÖF, Korotin/Nusko 2008, Mayenburg 1969, Oberschelp 1978, ÖNB 2002, Röder/Strauss 1980-1983, Wurzinger 2002