Koch Rita Henriette; Journalistin, Dolmetscherin und Übersetzerin
Geb. Wien, 16.2.1931
Herkunft, Verwandtschaften: Entstammt einer bekannten Rabbinerfamilie. Mutter: Lea Koch, aus der Familie der Großrabbiner Rosen-Stückler; Vater: Isak? Koch, Architekt und Stadtbaumeister. Die Familie emigrierte 1939 nach Mailand, in ein kleines Dorf in Süditalien überstellt (1940-1943 interniert). 1944 Emigration nach Palästina.
Ausbildungen: 2 Klassen Volksschule in der Schule der Israelitischen Kultusgemeinde (Wien 2, Castellezgasse); Herzl Gymnasium Tel Aviv, 1950 Matura; Studium der Journalistik, Geschichte, Judaismus, Romanistik und Anglistik an der Universität Wien, Promotion zur Dr.phil. 1957, im selben Jahr Abschluss am Institut für Dolmetscherausbildung an der Universität Wien.
Laufbahn: 1951 kehrte R. K. nach Wien zurück. Ab 1958 akademische Übersetzerin, Dolmetscherin und Leiterin eines Übersetzungsbüros, Sprachlehrerin für Italienisch, 1951-1954 Hebräisch-Chefsekretärin der Jewish Agency; mehrere Jahre Generalsekretärin und Kulturreferentin der Vereinigung jüdischer Hochschüler in Österreich, vielseitiges politisches und gesellschaftliches Engagement: Gründerin der Jugendgruppe der Poalei-Zion/Achdut in Österreich, kulturelle Arbeit mit Jugendlichen (Theaterstücke mit jüdisch-symbolischem Gehalt), Religionslehrerin in der Kultusgemeinde; Regieassistenz bei Marcella Govoni in der Wiener Kammeroper; Initiativen für österr.- italienische Beziehungen. Sie ist Mitbegründerin verschiedener Zeitschriften und kann auf eine jahrelange journalistische Tätigkeit zurückblicken. Mitbegründerin und langjährige Leitartiklerin der Monatszeitschrift „Das jüdische Echo“, 1982-1987 Mitarbeiterin der ersten jüdischen Tageszeitung der USA „Israel Today“, Mitarbeiterin der Zeitschrift „Renaissance“, Publikationen in diversen israelischen Tageszeitungen und in der jüdischen Presse, Österreichkorrespondentin der israelischen Tageszeitung DAVAR.
Ausz., Mitglsch.: Künstlerische Beraterin von Giulietta Simonato, trat der chaluzischen Bewegung bei; Ehrenbürgerin von Celico Italien, Ehrenmitglied der Assoc. degli Amici della CASA VERDI; Vorstandsmitglied des Bundes werktätiger Juden, Mitglied der Kultur- und Bildungskommission der IKG Wien, Mitglied des Presseclubs Concordia, Mitglied der Internationalen Verb. der Konferenzdolmetscher AIIC Genf.
W. u. a.: „‚… dann bist eh wieder der Jud‘. In: Falter Nr. 47“ (1992), „Die Macht der Manipulation und der ewige Kampf um die Wahrheit. In: Die Macht der Bilder. Jüdisches Museum der Stadt Wien, Hrsg. (1995), „Una lontana estate. In: „Rinasceva una piccola speranza. Hg. v. Christina Köstner/Klaus Voigt“ (2010), „L’ultimo anno di pace. In: Ebd.“ (2010). Übersetzung u.a.: Steven Beller: Herzl (1996)
L.: BLÖF, Dokumentationsarchiv 1992, ÖNB 2002, Who is Who 1987/88