Knöpfler Margarethe; Psychologin
Geb. Wien, Österreich, 12.1.1906
Gest. ?

Aus dem Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien (Autor Herbert Posch)

Margarethe KNÖPFLER, geb. am 12. Jänner 1906 in Wien (heimatberechtigt in Wien, Staatsbürgerschaft: Österreich), Tochter von Arnold Knöpfler (Kaufmann), wohnte in Wien 2., Praterstraße 64. Sie hatte 1917-1923 das öffentliche Mädchen-Lyceum Luithlen in Wien 1, Tuchlauben 14, besucht und dort 1923 die Reifeprüfung abgelegt (die aber nicht zu Universitätsstudien berechtigte).
Sie wandte sich dann der Gymnastik und dem künstlerischen Tanz zu und begann ab Herbst 1929 sich auf die Ergänzungsprüfung für die Reform-Realgymnasiumsreifeprüfung vorzubereiten, die sie am 16. Februar 1931 als Externistin am Bundesrealgymnasium in Klosterneuburg/Niederösterreich erfolgreich ablegte.
Anschließend begann sie im Sommersemester 1931 an der Universität Wien Philosophie, Psychologie und zu Ethnologie zu studieren und war zuletzt im Wintersemester 1934/35 an der Philosophischen Fakultät inskribiert und erhielt im Mai 1935 das Absolutorium.

Sie arbeitete bei Prof. Charlotte und Karl Bühler am Psychologischen Institut mit und begann dort auch an ihrer Dissertation „Die Einstellung zum Tod im Ablauf des menschlichen Lebens“ zu arbeiten, die sie (Betreuer: Charlotte Bühler, Robert Reininger). Die Dissertation war am 26. Mai 1937 von den beiden Gutachtern approbiert worden.

Sie wurde im Nationalsozialismus nach dem „Anschluss“ aus rassistischen Gründen gezwungen, das Prüfungsverfahren abzubrechen und die Universität Wien trotz approbierter Dissertation ohne Studienabschluss zu verlassen.

Lit.: Archiv der Universität Wien/Nationale PHIL 1932-1938, Rigorosenakt und -protokoll PHIL 13482.

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