Kecskési Maria, geb. Lanyi; Ethnologin
Geb. Budapest, Ungarn, 1.7.1935
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Arpad Lanyi, Geschäftsinhaber.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1958 Heirat mit Tibor Kecskési, Redakteur, drei Kinder.
Ausbildungen: Da ihre Familie in Ungarn als „Klassenfeind“ galt, durfte sie nicht studieren, sondern musste einen Beruf erlernen.
Laufbahn: Sie arbeitete drei Jahre als technische Zeichnerin und flüchtete beim Ausbruch der Revolution im Jahr 1956 nach Wien, erhielt das Asylrecht und begann 1957 das Studium der Völkerkunde und Urgeschichte. Ihr Interesse an der Ethnologie wurde durch Vorlesungen von Hirschberg geweckt. Nach 10 Semestern erhielt sie das Absolutorium und übersiedelte 1963 mit ihrer Familie nach München, wo sie weitere vier Semester Völkerkunde studierte. Seit 1967 war sie als wissenschaftliche Angestellte im Staatlichen Museum für Völkerkunde München halbtags tätig. Soweit ihr das als berufstätige Ehefrau und Mutter von drei Kindern möglich war, bereitete sie sich auf die Promotion vor. 1970 promovierte sie bei Hirschberg und Haekel. Auch nach ihrer Promotion arbeitete sie weiter am Staatlichen Museum für Völkerkunde in München, seit 1972 als Konservatorin und Leiterin der Afrika-Abteilung. In der Zeit von 1978-1993 war sie stellvertretende Direktorin des Museums, „eine mühsame Funktion, die (sie) gern einem jüngeren Kollegen überließ, um sich wieder ganz der musealen Tätigkeit widmen zu können.“ 1976 eröffnete sie ihre erste große Ausstellung über afrikanische Kunst. Seither hat sie an zahlreichen Ausstellungen in Deutschland und anderen Ländern mitgewirkt. Regionale Interessensgebiete von M. K. sind West- und Ostafrika. Ihre Schwerpunkte liegen bei Kunstethnologie, Materieller Kultur, Landwirtschaft, Religionsethnologie, Psychologie und Museumspädagogik.
W.: „Der Jamsbau in Westafrika. Seine Bedeutung im wirtschaftlichen und religiösen Leben. Diss.“ (1970), „Afrikanische Kunst. Ausstellungskatalog München“ (1976), „Profane Kunstwerke aus dem westafrikanischen Königreich Benin. In: Weltkunst, Jg. XLVII, Sondernummer“ (1977), „Das Huckepack- und Schulterritt-Motiv in Kunst und Initiationsbrauchtum des Rowuma-Gebiets. In: Ethnologische Zeitschrift Zürich, Bd. 1“ (1979), „Objektbeschreibungen des Teils Afrika, in: 400 Jahre Sammeln und Reisen der Wittelsbacher. Ausstellungskatalog, München“ (1980), „Kunst aus dem alten Afrika. Ausstellungskatalog Innsbruck-Frankfurt (Sammlungen aus dem Staatlichen Museum für Völkerkunde, München; 2)“ (1982), „The Pickaback Motif in the Art and Initiation of the Rovuma-Area. In: African Arts, vol. 16, no. 1“ (1982), „(red. Mitarbeit): Afrikanische Keramik. Traditionelle Handwerkskunst südlich der Sahara. Ausstellungskatalog, München“ (1984), „African Art at the Naturhistorisches Gesellschaft, Nuremberg. In: African Arts, vol. 19, no. 1“ (1985), „Gem. m. Guthman, Elisabeth S. (Ed.): African Masterpieces & Selected Works From Munich: The Staatliches Museum für Völkerkunde. Ausstallungskatalog, New York (Museum for African Art)“ (1987)
L.: Smetschka 1997