Jun-Broda Ina, geb. Ehrlich, Ps. Jana Joan, Ps. Giula Wiener (Weiner), Ina Svarz, Anka Kranjcec; Schriftstellerin, Übersetzerin und Journalistin

Geb. Agram, Ö-U. (Zagreb, Kroatien), 18.4.1899
Gest. Zagreb, Kroatien, 16.8.1983

Herkunft, Verwandtschaften: Schwester: Vera Stein.

LebenspartnerInnen, Kinder: Ihr erster Mann und ihr Sohn werden von der kroatischen faschistischen Bewegung (Ustascha) ermordet. In zweiter Ehe war sie mit dem Wiener Physikochemiker Engelbert Broda (1910–1983) verheiratet.

Laufbahn: I. J.-B. schrieb Geschichten für jüdische Kinder und war führend in der linken Frauenorganisation tätig. I. J.-B. wirkte 1943-1945 im italienischen und serbokroatischen Untergrund. Sie arbeitete in Evakuierungs- und Partisanenspitälern. 1947 übersiedelt sie nach Wien. Zur Zeit des Widerstandes in Jugoslawien lernte sie auf der Insel Korcula den österreichischen Schriftsteller und Dramatiker Franz Theodor Csokor kennen, der ihre Mitgliedschaft im österreichischen P.E.N.-Club befürwortet. I. J.-B. war Vermittlerin im Bereich österreichisch-jugoslawischer Literatur. Sie übersetzte aus dem Italienischen und Serbokroatischen ins Deutsche; oder umgekehrt etwa Bert Brecht ins Serbokroatische.

Ausz., Mitglsch.: 1955 Lyrikpreis des Charlie-Chaplin-Friedensfonds; Mitglied des österreichischen P.E.N.-Clubs ab 1947.

Qu.: Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur; Tagblattarchiv (Personenmappe); Institut za Knjizevnost i teatralogiju, Agram; DÖW.

W.: „Der Dichter in der Barbarei. Gedichte von Ina Jun-Broda“ (1950), „Die schwarze Erde“ (1958), „Beschwingter Stein. Gedichte zeitgenössischer Dichter aus Jugoslawien. Gesammelt und nachgedichtet von Ina Jun-Broda“ (1976), „Jun-Broda, Ina (Übers.): Na zeleni strehi vetra. Slowenisch und Deutsch. Auf dem grünen Dach des Windes. Sodobna slovenska lirika. Slowenische Lyrik der Gegenwart. Izbor in spremna beseda. Auswahl und Einführung: Boris Paternu. Izd., Hg.: Rudolf Neuhäuser, Klaus Detlef Olof, Boris Paternu“ (1980),

L.: BLÖF, Bolbecher/Kaiser 2000, Giebisch/Gugitz 1964, Kraus-Herzele 1978, ÖNB 2002, Spiel 1976, Die Presse 25.8.1983 (Nachruf)