Jeritza Maria, eigentl. Jedlitzka, Jedlicka; Sängerin

Geb. Brünn, Mähren (Brno, Tschechien), 6.10.1887 (1885)
Gest. Orange, New Jersey, USA, 10.7.1982 (nach September 1981)

LebenspartnerInnen, Kinder: Viermal verheiratet. Der erste Ehemann von M. J. war der österreichische Baron Leopold von Popper. 1935 heiratete M. J. den amerikanischen Filmmagnaten Winfield R. Sheehan (1883-1945), mit dem sie in Hollywood und später in New York lebte. 1948 heiratete sie den Geschäftsmann Irving Seery.

Ausbildungen: Sie studierte zunächst Klavier, Geige, Cello und Harfe am Brünner Konservatorium, erhielt dann eine Gesangsausbildung in Brünn, die sie später in Prag fortsetzte und begann als Choristin am Brünner Stadttheater.

Laufbahn: M. J. debütierte 1909 (wiki 1905) am Stadtheater Olmütz, trat 1910 als Operettensopranistin am Münchner Künstlertheater auf und war von 1910 bis 1913 an die Wiener Volksoper verpflichtet. Kaiser Franz Josef von Österreich, der M. J. in Bad Gastein gehört hatte, veranlasste ihre Berufung an die Wiener Hofoper 1913, an der sie als Primadonna assoluta große Erfolge feierte. An der Wiener Staatsoper spielte sie 1919 die Kaiserin in der Uraufführung der „Frau ohne Schatten“. Von 1921 bis 1932 war M. J. an die Metropolitan Opera New York verpflichtet, sie gab in dieser Zeit regelmäßig Gastspiele in Wien, außerdem in deutschen Städten, Budapest, Prag, Stockholm und London. M. J. trat auch in Operetten und Filmrollen auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligte sie sich mit hohen Geldspenden am Wiederaufbau der zerstörten Wiener Staatsoper, an der sie ebenso wie bei den Salzburger Festspielen noch mehrmals auftrat. Hauptpartien: Elsa, Manon, Margarethe, Agathe, Tosca, Thais, Rosenkavalier, Ariadne, Carmen, Santuzza u. a.

Ausz., Mitglsch.: 1913-35 und 1949-1952 Primadonna der Wiener Staatsoper (Ehrenmitglied), erhielt 1917 den Titel „Kammersängerin“, war Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker, der Budapester Oper und der Österreichischen Völkerbundliga. 1950 erhielt sie die Ehrenmedaille der Stadt Wien. Richard Strauss widmete ihr 1948 seine vorletzte Komposition, das Lied „Malven“ (Der geliebten Maria, diese letzte Rose!).

Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).

W.: „Sunlight and Song. Autobiographie“ (1924)

L.: BLÖF, Decsey 1931, Kratzer 2001, Kürschner 1956, Kutsch-Riemens 1975, Teichl 1951, Werba 1981, Die Presse 20.1.1952, KZ 27.9.1981, WTZ 8.8.1948, Wikipedia, www.aeiou.at