Jenbach Ida, geb. Jakobowitz; Schauspielerin, Dramaturgin, Drehbuchautorin und Journalistin

Geb. Miskolc, Ungarn, 1878 (auch: 4.6.1868, 19.8. 1868)
Gest. deportiert nach Minsk, 28.11. 1941 (zwischen 1941 und 1943 Minsk)

Ausbildungen: Absolvierte die Höhere Töchterschule und die Schauspielschule des Wiener Konservatoriums.

Laufbahn: 1888 Debüt als Käthchen von Heilbronn am Hoftheater Mannheim, anschließend am Hoftheater in Gera, am Volkstheater in München, an den Stadttheatern Baden und Salzburg, danach kurz am Wiener Raimundtheater; Engagements in Kronstadt und Salzburg. Sie betätigte sich auch journalistisch, unter anderem als Auslandskorrespondentin. War später Vorleserin an der Wiener Urania und widmete sich der Filmschriftstellerei. Als Filmkritikerin kam sie mit der Kinematographie in Kontakt. Seit 1919 verfasste sie Drehbücher. Die Wiener Kunstfilm, wie auch die Lyka-Film- und die Tellus-Film-Gesellschaft verpflichteten sie als Dramaturgin. Sie adaptierte unter anderem Ludwig Anzengrubers „Der Pfarrer von Kirchfeld, schrieb Dramen, Melodramen und Komödien. Ihre wohl bedeutendste Arbeit stellt die Adaption von Hugo Bettauers Roman „Die Stadt ohne Juden“ dar. Der gegen den Antisemitismus gerichtete österreichische Film verursachte einen Skandal und zog die Hetze antisemitischer Kreise auf sich. I. J. schrieb danach vorwiegend für deutsche Filmproduktionsfirmen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 kehrte sie nach Wien zurück. Ende November 1941 wurde sie in das Ghetto von Minsk deportiert (DÖW).

Ausz.: Erster Preis für „Der Garten des Todes“, erster Preis der „Volkszeitung“ und für „Das andere Leben“.

W.: „Mitautorin ‚Opera Ball’“, „Drehbuch für „Der Priester von Kirchfeld“ nach Ludwig Anzengruber“ (1926), „Drehbuch: „Die Stadt ohne Juden“ nach Hugo Bettauer“ (1924)

L.: ÖNB 2002, DÖW Shoa-DB, Wikipedia, http://german.imdb.com/