Jäger Antonie, geb. Baumgartner, verh. Schickh; Schauspielerin und Sängerin
Geb. Wien, 30.9.1808 (1802)
Gest. Wien, 11.10.1870
LebenspartnerInnen, Kinder: 1836 Heirat mit Josef K. Schickh (1799-1851), Schriftsteller.
Ausbildungen: 1825 Schauspielunterricht bei Korntheuer
Laufbahn: A. Sch. trat 1824 in den Chor des Wiener Leopoldstädter Theaters ein, 1825 stand sie als Suschen in J. B. Schenks „Der Dorfbarbier“ erstmals als Solistin auf der Bühne. Im selben Jahr sprang sie für die erkrankte Therese Krones ein. Weiterhin wurde sie vorwiegend nur in kleineren Partien als Lokalsoubrette eingesetzt, Ausnahmen waren ihr Einspringen in Krones-Rollen als Jugend in Raimunds „Der Bauer als Millionär“ (1827) und Nettchen in Krones „Sylphide, das See-Fräulein“ (1828). Ihre Stimme wurde geschätzt, besonders ihr Jodeln galt als unübertrefflich. Die für sie geschriebene Rolle des Salchen in Raimunds „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ (1828) ist ganz auf ihre gesanglichen Fähigkeiten ausgerichtet. Ab 1829, als Krones einen Teil ihrer Rollen abgab, erhielt sie größere Rollen. Nach ihrer Heirat trat sie hauptsächlich in den für sie gedachten Hauptrollen der Lokalpossen ihres Mannes auf. Ab 1837 (und wieder 1843/44) war sie am Josefstädter Theater engagiert, 1840-43 wieder am Leopoldstädter Theater. 1855-60 stand sie im Fach der komischen Alten nochmals auf der Bühne dieses Theaters. A. Sch. war 1827 − gemeinsam mit Krones − als Zeugin in den aufsehenerregenden Kriminalfall des Raubmörders Severin v. Jaroszinsky involviert.
A. Sch. zählte am Leopoldstädter Theater nach dem Abgang von Ennöckl und Krones zu den ersten weiblichen Kräften, ohne jedoch die Bedeutung ihrer Vorgängerinnen zu erreichen.
L.: Ausstellungskatalog Krones 1980, Bittner 1948, Futter 1970, Großmann 1948, Hadamovsky 1925, Kaiser 1870, Kosch 1953, ÖBL, Rommel 1953, Ulllmayer 1868, ÖML