Issakides Barbara; Pianistin
Geb. Wien, 31.6.1914
Herkunft, Verwandtschaften: Griechischer Herkunft.
LebenspartnerInnen, Kinder: Nach 1945 verheiratet mit Dr. Hans Fellinger, Internist.
Ausbildungen: Studium an der Universität Wien (Jus); Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Schülerin von Prof. Ebenstein, Sauer, Wührer.
Laufbahn: Als Pianistin führten sie ihre Konzerttourneen durch Österreich, CSSR, Ungarn, Schweiz, England und sie durfte auch in der Zeit des Nationalsozialismus ins Ausland reisen. Wie der Tiroler Geschäftsmann mit brasilianischem Pass Franz Messner (Generaldirektor des kriegswichtigen Semperit-Konzerns) nutzte B. I. ihre Reisen um u. a. im Züricher Hotel „Belle Rive au Lac“ Kontakt mit einem Verbindungsmann des amerikanischen Geheimdienstes aufzunehmen. Durch einen „Doppelagenten“ flog die Widerstandsgruppe um den Gersthofer Priester Heinrich Meier 1944 auf. Alle drei wurden verhaftet. Im Gegensatz zu Meier und Messner, die beide zum Tode verurteilt wurden, trat B. I. im Prozess weder als Angeklagte noch als Zeugin auf. Die Verhöre, wenn auch in ihrem Fall ohne physische Folter, hatten sie zermürbt. „Sie ist ein liebes Mädel mit viel Interesse für Fetzen und Freunde“ − so hatte Messner in einem Kassiber vom 29. Mai 1944 die Freundin zu entlasten versucht. „Magenkrank“ geschrieben, überlebte sie im Gefängniskrankenhaus. Danach wollte sie nicht mehr über diese Ereignisse sprechen.
L.: BLÖF, Stehle 1996, Wer ist Wer in Österreich 1951