Isabella von Habsburg, auch Isabelle Marie, „Schwester Irmgard“, Gräfin Friedeck; Erzherzogin von Österreich

Geb. Pressburg, Ungarn (Bratislava, Slowakei), 17.11.1888
Gest. La Tour de Peliz, Schweiz, 6.12.1973

Herkunft, Verwandtschaften: Tochter von Erzherzog Friedrich (1856–1936) und Isabella Prinzessin von Croy (1856-1931). Sie hatte 8 Geschwister.

LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete 1912 Prinz Georg von Bayern (1880-1943), einen Enkel Kaiser Franz Josefs. Die Ehe wurde bereits 1913 wegen Nichtvollzugs annulliert, Prinz Georg wurde Priester, Bibliothekar in der Vatikana und Domherr von St. Peter in Rom. Während des Krieges war I. mit dem Chirurgen Paul Albrecht (1873-1928) verlobt, den sie jedoch nicht heiraten durfte.

Ausbildungen: Auf Wunsch Erzherzog Friedrichs erhielten auch die Töchter eine pseudomilitärische Erziehung. Ihre körperliche Ertüchtigung trainierten die Mädchen u. a. auf dem Tennisplatz von Schloss Halbthurn am Neusiedler See. I. M. ließ sich im Rudolfinerhaus zur Krankenschwester ausbilden. Auf ihren eigenen Wunsch führte sie dabei den Namen „Schwester Irmgard“.

Laufbahn: Während des Ersten Weltkriegs war sie als Krankenschwester bei der Armee ihres Vaters tätig. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, reiste sie − um Verwundete pflegen zu können − an die Front in ein Feldlazarett, und zwar nach Jaroslau. Sie arbeitete dort in einem Hospiz, in dem schwer transportierbare Kranke lagen. Die Erzherzogin − auch hier „Schwester Irmgard“ − blieb noch bei ihren Patienten, als bereits im Norden der Stadt österreichische Truppen, die vom San her strömenden russischen Streitkräfte, unter Beschuss nahmen. Ihr Mut war bekannt, sie dachte in erster Linie an die Verwundeten, denen sie bis zu dem Augenblick, in dem sie mit dem letzten Wagen das Lazarett verlassen musste, Trost zusprach. In Krakau, abermals in Frontnähe, nahm „Schwester Irmgard“ ihre Tätigkeit als Krankenschwester wieder auf, auch hier pflegte sie Schwerverwundete. Unermüdlich betreute sie Typhus-, Cholera- und Ruhrverdächtige. Schließlich erkrankte die junge Frau, Fieber stellte sich ein, die Ärzte verboten ihr, zu arbeiten. Erzherzog Friedrich holte seine Tochter ab und seine Frau, Erzherzogin Isabella, pflegte sie. Nachdem sie sich einigermaßen erholt hatte, half I. M. bei der Verwundetenpflege im Rudolfinerhaus, blieb dort aber nur bis zur vollständigen Wiederherstellung ihrer Gesundheit. Wieder genesen, kehrte „Schwester Irmgard“ an die Front zurück. Nach dem Zusammenbruch des Habsburger Reiches nach dem Ersten Weltkrieg lebte sie als Gräfin Friedeck mit bzw. bei ihrer Freundin und Hofdame Benigna Reuß in Oberstdorf im Allgäu. 1960 zogen die beiden aus Gesundheitsgründen an den Genfer See.

Ausz.: Der deutsche Kaiser Wilhelm II. verlieh Erzherzogin I. M. im Jahre 1916 die preußische Rot-Kreuz-Medaille I. und III. Klasse.

L.: Hamann 2001, Nemec 2001, Wikipedia, http://www.oberstdorf.de/