Hueber Maria; Ordensschwester

Geb. Brixen/Südtirol, Tirol (Italien), 1653 (1643)
Gest. Brixen/Südtirol, Tirol (Italien), 1705

Laufbahn: Tertiarschwester M. H. zählt zu den historisch markanten Frauen Tirols, wenngleich sie bis heute weithin unbekannt ist. In Armut verlebte sie zunächst ihre erste Jugend in der alten Bischofsstadt Brixen in Südtirol. Dann musste sie sich als Hausmädchen in Bozen, Innsbruck und Salzburg ihren Lebensunterhalt verdienen. Sie half dabei auch ihrer früh verwitweten Mutter und ihren drei Geschwistern. Das Jahr 1700 brachte eine entscheidende Wende. Nach Ablegung der Gelübde von Armut, Keuschheut und Gehorsam gründete sie mit Hilfe des Franziskanerpaters Isidor Kirnigl die Kongregation der Tertiarschwestern. Diese Schwestern stellten sich zur Aufgabe, in Unterricht und Erziehung der weiblichen Jugend zu dienen und Alten und Hilfsbedürftigen zur Seite zu stehen. M. H. konnte gegen alle Widerstände in Brixen die erste unentgeltliche Schule für mittellose Mädchen in Tirol gründen. Sie hatte Visionen, sah den Sieg über die Türken 1683 bei Wien voraus und trug die Stigmata Christi. Wegen ihres Gebetseifers wurde sie im Volke „Bet-Moidl“ genannt. Die oberste Richtschnur ihrer Spiritualität lag in der unbedingten Erfüllung des göttlichen Willens. Bei ihrem Tode in Brixen erschienen die dortigen Franziskaner mit brennenden Kerzen als Symbol für das Weiterleuchten ihrer guten Taten.

L.: Beneder 1996/1997, Gelmi 1986, Jensen/Sohn-Kronthaler 2005, Schütte 1941, Sauser, Ekkart: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon, www.bautz.de