Hubinek Marga; Nationalrätin, Germanistin und Historikerin

Geb. Wien, 20.5.1926

Herkunft, Verwandtschaften: Früh verstorbener jüngerer Bruder, verblieb als einziges Kind einer Beamtenfamilie.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1959 Geburt ihrer ersten Tochter, ihr Mann starb 1987.

Ausbildungen: Volksschule, Mittelschule, Matura 1944; Studium der Geschichte und Germanistik an der Universität Wien, Promotion 1949.

Laufbahn: An der Universität Wien beteiligt an der Gründung des Österreichischen Akademikerbundes; nach dem Studium Eintritt in die Sektion Handel der Kammer der gewerblichen Wirtschaft für Wien 1952, leitende Beamtin des Fonds der Wiener Kaufmannschaft 1952-1990, Kontakt mit der Wiener Frauenbewegung; Mitarbeit im Österreichischen Arbeiter- und Angestelltenbund; 1959 wurde M. H. in den Wiener Gemeinderat und Landtag gewählt, nachdem die ÖVP Parteiliste zuerst keine einzige Frau auf einem wählbaren Platz nominiert hatte und die bisherigen Gemeinderätinnen erbost einen dritten Platz für eine Frau verlangt hatten. Mitglied des Wiener Gemeinderates und Abgeordnete zum Wiener Landtag 1959-1970; nach elfjähriger Tätigkeit in der Wiener Gemeinde- und Landtagspolitik wechselte M. H. in den Nationalrat. Mitglied des Gemeinderates von Breitenfurt bei Wien 1978; Abgeordnete zum Nationalrat (XII.-XVII. GP) ÖVP 31.3.1970-4.11.1990, Zweite Präsidentin des Nationalrates 19.2.1986-5.11.1990; als Abgeordnete zum Nationalrat und gleichzeitige Landesvorsitzende der Wiener Frauenbewegung war M. H. bis 1986 ÖVP-Bereichssprecherin für Familienpolitik. 1970-1988 Landesleiterin der Wiener Frauenbewegung, 1970-1974 stellvertretende Bundesleiterin der Österreichischen Frauenbewegung (ÖFB), 1980 Wahl zur stellvertretenden Bundesparteiobfrau des damaligen Bundesparteiobmann Alois Mock; 1986 als erste Frau Wahl zur Zweiten Nationalratspräsidentin; 1986-1990 ÖVP-Bereichsprecherin für Umweltpolitik; 1986/86 Bildung der zweiten großen Koalition, M. H. hätte das Umweltministerium übernehmen sollen, bedingt durch den Tod ihres Mannes verzichtete sie auf das Amt; 1990 Ausscheiden aus der Bundespolitik aus eigenem Entschluss; nach wie vor in Breitenfurt, ihrem Geburtsort, als ÖVP-Klubobfrau in der Gemeindepolitik tätig, außerdem aktiv in der Österreichischen Gesellschaft für Ökologie, Präsidentin des Stiftungsrates an der Spitze des WWF in Österreich.

Ausz.: 1989 Ehrenpatenschaft über den Nationalpark Hohe Tauern für ihr Engagement gegen das Kraftwerk im Dorfertal.

L.: Kunz 1991, Pitzinger-Ryba 1988