Hornung Maria
* 31.5.1920, Wien, † 26.6.2010, Wien
Sprachwissenschafterin
Geb. als Maria Jechl am 31. Mai 1920 in Wien, verh. mit Herwig Hornung (1925 – 1987), verw. 1987, gest. am 26. Juni 2010 in Wien. 1938 – 1942 Studium der Germanistik, Anglistik und Romanistik in Wien, Dr.phil.; 1964 Habilitation an der Universität Wien, Venia legendi für Ältere deutsche Sprache und Literatur mit besonderer Berücksichtigung der Mundartkunde; 1969 Titularprofessorin, 1980 – 1985 außerordentliche Professorin der Universität Wien. Vom 1.4.1942 bis 30.6.1979 war sie der Kommission für Mundartkunde und Namenforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) als Bundesbeamte dienstzugeteilt. 20 Monografien als Autorin bzw. Koautorin, 29 Bände als Herausgeberin, rund 130 Rezensionsaufsätze und 200 Aufsätze zu unterschiedlichen Themenkreisen weisen sie als international anerkannte Dialektologin, Sprachinselforscherin, Lexikografin und Namenforscherin aus. Als akademische Lehrerin bot sie in ihrem Lehrprogramm Vorlesungen, Übungen und Seminare zu Themen aus Dialektologie, Namenkunde, Sprachgeschichte, Grammatik der Gegenwartssprache und aus älterer deutscher Literatur an. Zwischen 1967 und 1988 betreute sie 41 Dissertationen und 7 Diplomarbeiten.
Nach der Ablegung der Reifeprüfung 1938 begann M. H. das Studium der Germanistik, Anglistik und Romanistik. Unter der Leitung des Literaturhistorikers Josef Nadler (1884 – 1963) verfasste sie die Dissertation „Die Probleme der Nachkriegszeit in der deutschen Frauendichtung“ und promovierte am 2.3.1942 zum Doktor der Philosophie. Zwei Jahre später legte sie die Lehramtsprüfung aus Deutsch und später aus Englisch und Italienisch ab. Bereits am 1.4.1942 wurde sie von Anton Pfalz (1885 – 1958), einem ihrer akademischen Lehrer und Leiter der Kommission für Mundartkunde, als Kriegsersatzkraft in der Forschungsstelle der Österreichischen Akademie der Wissenschaften eingesetzt. Sie sollte die Sammlungen und Vorarbeiten zur „Schaffung des bayerisch-österreichischen Wörterbuchs (Teil I: Österreich)“ vorantreiben und durch Feldforschungen in Oberkärnten ergänzen. Aus Sicherheitsgründen wurden 1943 die Sammlungen nach Niederösterreich ausgelagert. M. H. wurde ab 1944 zum Roten Kreuz kriegsverpflichtet. Bis zur Neustrukturierung der Kommission der ÖAW bzw. der Rückkehr des Redaktors Franz Roitinger (1906 – 1968) aus der Kriegsgefangenschaft war sie ab Mai 1945 mit Aufräumarbeiten in der ausgebombten Arbeitsstelle sowie mit der Rückführung und Neuordnung der Materialien betraut. Ihre wissenschaftliche Karriere begann im März 1948 als Vollzeitkraft für die vorbereitenden Artikelarbeiten zum Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich (WBÖ). Ihre dialektologischen Kenntnisse erwarb sie durch die Bearbeitung des Materials des sogenannten Hauptkatalogs zum WBÖ und die Zusammenarbeit mit Franz Roitinger und Eberhard Kranzmayer (1897 – 1975), der ab 1949 die Forschungsstelle leitete.
Ihre erste Publikation war eine dialektkundliche Wanderung durch Österreich. Gemeinsam mit Franz Roitinger verfasste sie „Unsere Mundarten“, einen leicht verständlichen Führer durch Österreichs Mundartlandschaften, der erst im Jahr 2000 durch eine von ihr initiierte Neubearbeitung ersetzt wurde. Etwas später erschienen – an eine breitere interessierte Leserschicht gerichtet – 12 volkskundliche Beiträge in den Wiener Monatsheften Jg. 30 (1956) aus den Materialien zum Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich (WBÖ) unter dem Titel „So ist’s bei uns der Brauch“. Es folgten noch mehrere Beitragsserien unter sehr anschaulichen Titeln wie 1957 im Jg. 31 „Treue Helfer im Alltag, eine Kulturgeschichte der kleinen Dinge“, oder 1959 „Aberglaube ernst und heiter“.
Als Dialektologin lagen in den ersten Jahrzehnten ihre Arbeitsschwerpunkte auf der Erfassung des Varietätenspektrums der Dialekte in Österreich, der Einordnung in Raum und Zeit sowie der sprachwissenschaftlichen Analyse des Lautstands und des Wortschatzes unter Berücksichtigung der kulturhistorischen, volkskundlichen und kontaktsprachlichen Aspekte in der Tradition der von Kranzmayer vertretenen Wiener dialektologischen Schule und der Wörter-und-Sachen Forschung von Schuchardt (1842 – 1927) und Meringer (1859 – 1932).
In ihrer 1964 in Wien erschienenen Habilitationsschrift „Mundartkunde Osttirols. Eine dialektgeographische Darstellung mit volkskundlichen Einblicken in die altbäuerliche Lebenswelt mit 39 laut- und wortkundlichen Karten, 2 Hilfskarten und 61 Abbildungen“ schrieb sie einleitend, dass sie sich auf Grund der „Untrennbarkeit von Wort und Sache“ entschloss, „in dieser Arbeit fallweise etwas mehr, als es allgemein üblich ist, bei volkskundlich bemerkenswerten Erscheinungen zu verweilen“.
In der Folge hat M. H. der Darstellung der sprachlichen Erscheinungsformen in Kontaktsituationen besonders breiten Raum eingeräumt und sich anfangs in ihren Beiträgen zu regionaler Sprachgeschichte, Dialektgeografie und Volkskunde dabei schwerpunktmäßig auf den Osttiroler und Oberkärntner Raum konzentriert. Detaillierte Beschreibungen altbäuerlicher Geräte (Hilge, Harpfe, Kese) und Arbeitsweisen sowie signifikanter lautlicher Phänomene dienten z. B. in „Dialektgeographische Raumgestaltung im oberen und mittleren Mölltal“ zur Erklärung der sozioökonomischen und kulturellen Kontakte zu Salzburg und Tirol einerseits und zu Kärnten andererseits.
Der Wiener dialektologischen Schule folgend beschäftigte sich M. H. intensiv mit den vom historischen Österreich aus gegründeten Sprachinseln. Dazu wurden von ihr Vorlesungen und Seminare angeboten, die die konservativen Binnen- und Sprachinselmundarten, die Lehnbeziehungen im Sprachgrenzraum einbezogen und die hyperkorrekten und relikthaften Lautungen zur Erschließung der diachronen Lautgeschichte zum Gegenstand hatten. Die Exkursionen in die Sprachinseln miteinschlossen.
Von 1975 bis 2003 leitete sie den mit Kranzmayer 1973 gemeinsam gegründeten „Verein der Freunde der im Mittelalter von Österreich aus gegründeten Sprachinseln“, der sich die wissenschaftliche Erforschung, Dokumentation und Pflege von Kultur und die Förderung der Muttersprache bzw. Dachsprache in den Sprachinseln zum Ziel gesetzt hat. Damit hat sie in der Sprachinselforschung neue Akzente gesetzt. Sie hat auch die Publikationsreihe „Beiträge zur Sprachinselforschung“ gegründet und eine sehr erfolgreiche „Ausstellung Alt-Österreichische Sprachinseln in den Südalpen“ organisiert. Der gleichnamige umfangreiche Katalog gibt einen guten Überblick über die rund um Österreich angesiedelten Sprachinseln. Die volkskundlichen Exponate dieser Ausstellung haben 1980 zur Gründung des „Österreichischen Sprachinselmuseums“ geführt, in dem die Gegenstände dokumentiert und weiter präsentiert wurden. Gemeinsam mit ihrem Gatten Herwig Hornung hat sie kontinuierlich eine umfangreiche Spezialbibliothek zur Sprachinselforschung aufgebaut. Sie beschäftigte sich in einer Reihe von Vorträgen und Publikationen mit dem deutsch-romanischen Sprachkontakt im Wortschatz, in Lautentwicklungen und im Namengut. Später konzentrierte sie sich immer mehr auf soziolinguistische und kontaktsprachliche Fragestellungen.
Als Lexikografin verfasste M. H. sowohl das umfangreiche „Wörterbuch der deutschen Sprachinselmundart von Pladen/Sappada in Karnien (Italien)“ als auch das „Wörterbuch der Wiener Mundart“. Sie arbeitete an den ersten drei Bänden des WBÖ mit und redigierte von 1969 bis 1980 die Lieferungen 7 bis 18. Sie verfasste vor allem umfangreiche sachliche Stichwörter wie Arl „Holzpflug“, Baum samt Komposita und Perchte „Sagengestalt“. Auch in ihren lexikografischen Artikeln kamen ihre Sachkenntnis und ihr volkskundliches Wissen zum Tragen.
Als Feldforscherin orientierte sie sich an der Wiener dialektologischen Schule, erhob durch direkte Befragung ihr Belegmaterial und transkribierte es akribisch. Bei den meisten Enqueten wurden auch Tonaufnahmen hergestellt, die im Phonogrammarchiv eine über 200 Stunden umfangreiche Sammlung ergeben. Neben bäuerlichen Arbeitsvorgängen wurden Erzählungen zu Brauchtum, Volksglauben, dämonischen Gestalten, Lied- und Erzählgut in freier Rede in ganz Österreich und den in Oberitalien gelegenen Sprachinseln aufgezeichnet. Diese sorgfältig dokumentierten Aufnahmen sind heute eine wichtige Basis für sprachsoziologische und sprachdynamische Untersuchungen in der Varietätenlinguistik.
Auch als Namenforscherin war M. H. international angesehen und jahrelang in nationalen und internationalen Gremien vertreten. Unter ihrer Leitung konnte das „Altdeutsche Namenbuch“ an der ÖAW für Österreich erarbeitet werden. Vorarbeiten zu einem „Osttiroler Siedlungsnamenbuch“ und zahlreiche Aufsätze zur Namengebung wie „Ortsnamen in der Steiermark, Orts- und Siedlungsnamen im Lande Salzburg“ sowie „Die Flurnamenforschung in Niederösterreich“ und das „Lexikon österreichischer Familiennamen“ verweisen auch da auf ihr breitgefächertes Wissen.
Als Germanistin gehörte sie dem Redaktionsausschuss des „Österreichischen Wörterbuchs“ von der 35. Auflage (1979) bis zur 41. Auflage (2006) an. Sie war zeitgleich in der österreichischen Rechtschreibkommission und in der Arbeitsgemeinschaft kartographischer Ortsnamen vertreten. In allen Gremien war sie eine kompetente Mitarbeiterin und wurde für ihre pragmatischen Vorschläge – basierend auf Sprach- und Wortgeschichte – bei Standardisierung und Normierung sehr geschätzt. Diese Mitarbeit hat sie ebenfalls zu eigenen Studien zum Österreichischen Deutsch angeregt, wie „Das österreichische Deutsch in Vergangenheit und Gegenwart“ und „Die richtige Aussprache von Namen in Österreich“.
Ihre Schüler(innen) und wissenschaftlichen Wegbegleiter(innen) schätzten sie als eine international bekannte, warmherzige akademische Lehrerin und eine vielseitige, leidenschaftliche Sprach- und Sachforscherin.
Werke
Die Probleme der Nachkriegszeit in der deutschen Frauendichtung. Handschriftl. Diss. (unter dem Namen Jechl). Wien, 1941.
Gem. mit Roitinger, F.: Unsere Mundarten. Eine dialektkundliche Wanderung durch Österreich (= Sprecherziehung. Einzelschriften zur Pflege des gesprochenen Wortes 5). Wien, 1950.
Was unsere Taufnamen bedeuten. [12 Artikel]. In: Wiener Monatshefte, Jg. 28, 1954, Heft 1-11, jeweils S. 29, Heft 12, S. 28.
Was unsere Taufnamen bedeuten. [12 Artikel]. In: Wiener Monatshefte, Jg. 29, 1955, Heft 1-11, jeweils S. 29, Heft 12, S. 27.
Gem. mit Kranzmayer, E.: Aus der Arbeit des Mundartforschers. In: Mitteilungen der Mundartfreunde Österreichs, Jg. 10, Folge 2, Wien, 1956, S. 2-4.
Heinrich Micko, ein neuer Mundartdichter des Böhmerwaldes. In: Hoam. Monatsschrift für die Böhmerwäldler, Jg. 10, 1957, Folge 7, S. 4.
Zur Verwendung des Lehms im burgenländischen Hausbau. In: Burgenländische Heimatblätter, Jg. 20, 1958, S. 56-62.
Alte österreichische Mundarten in oberitalienischen Sprachinseln. In: Mitteilungen der Mundartfreunde Österreichs, Jg. 12, Folge 2, Wien, 1958, S. 2f.
Tiroler Mundart in Oberkarniens Bergwelt. Die deutschen Sprachinseln Pladen und Zahre. In: Mitteilungen der Mundartfreunde Österreichs, Jg. l3, Folge 2, Wien, 1959, S. 2f.
Aberglaube ernst und heiter. [12 Artikel]. In: Wiener Monatshefte, Jg. 33, 1959, Heft 1-12, jeweils S. 29.
Die Osttiroler Bauernsprachinseln Pladen und Zahre in Oberkarnien. In: Osttiroler Heimatblätter, Jg. 28, 1960, Nr. 2-8, S. 1-14 (auch als Sonderdruck, Oktober 1960).
Tonaufnahmen im Dienste der Mundartforschung. Zum 60-jährigen Bestehen des Phonogrammarchivs der österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien. In: Zeitschrift für Mundartforschung, Jg. 28, 1961, S. 183-191.
Halge Gasang. Alte Kirchengesänge aus den deutschen Sprachinseln der „Sieben Gemeinden“ in Oberitalien. In: Jahrbuch des Österreichischen Volksliedwerkes, Bd. 10, 1961, S. 84-93.
Heimat im Wort. Ein mundartkundlicher Streifzug durch unsere Bundesländer [12 Artikel]. In: Wiener Monatshefte, Jg. 35, 1961, Heft 1-5, 7-8 und 12, jeweils S. 29, Heft 6 und 9-11, jeweils S. 29 und S. 32.
Mundartdichtung, bairisch-österreichische. In: Kohlschmidt, Werner et al. (Hg.): Merker, Paul/Stammler, Wolfgang: Reallexikon der Deutschen Literaturgeschichte. 2. Aufl. Berlin, 1962, Bd. II, S. 4 Zwei alte Liebeslieder aus der deutschen Sprachinsel Zahre in Friaul. In: Jahrbuch des Österreichischen Volksliedwerkes, Bd. 12, 1963, S. 65-72.
Rauchküche und Rauchstube in Osttirol (= Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 2. Abhandlung des 244. Bandes). Wien, 1964. Nachdruck in: Osttiroler Heimatblätter, Jg. 35, 1967, Nr. 1ff.
Die Bedeutung der Sprachinselkunde für die Erforschung der mundartlichen Verhältnisse im binnendeutschen Raum. In: Zeitschrift für Mundartforschung, Jg. 32, 1965, S. 274-287.
Proben lebendigen Gottscheer Volksliedgutes. In: Jahrbuch des Österreichischen Volksliedwerkes, Bd. 15, 1966, S. 75-82.
Stellung und Bedeutung der Österreichischen Mundartdichtung in Vergangenheit und Gegenwart. In: Mitteilungen des oberösterreichischen Volksbildungswerkes, Jg. 17, 1967, Nr. 7/8, S. 6-13 (nach einem Vortrag in Linz am 22.10.1966).
Sprachpflege in Österreich. In: Sprachnorm, Sprachpflege, Sprachkritik. Jahrbuch des Instituts für deutsche Sprache, Jg. 1966/1967, 1968 (= Sprache der Gegenwart 2), S. 215-219.
Deutsche Namengebung im romanischen Sprachraum. In: Hornung, H. H. (Hg.): Disputationes ad montium vocabula aliorumque nominum significationes pertinentes. 10. Internationaler Kongreß für Namenforschung, Wien, 8. – 13. 9. 1969. Wien, 1969, Bd. II, S. 43-50.
Bergnamengebung im romanisch-deutschen Durchdringungsgebiet Karniens. In: Beiträge zur Namenforschung, N.F., Bd. 5, 1970, S. 155-163.
Zur Wortgeographie des Lesachtales, Kärnten. In: Meid, W. / Ölberg, H. M./ Schmeja, H. (Hg.): Studien zur Namenkunde und Sprachgeographie. Festschrift für Karl Finsterwalder zum 70. Geburtstag ( = Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft 16). Innsbruck, 1971, S. 297-302.
Wörterbuch der deutschen Sprachinselmundart von Pladen/Sappada in Karnien (Italien) (= Studien zur österreichisch-bairischen Dialektkunde 6). Wien, 1972.
Besonderheiten der deutschen Hochsprache in Österreich. In: Österreich in Geschichte und Literatur (mit Geographie) 17, 1973, S. 15-24.
Das Zeugnis der Ortsnamen für die Siedlungsgeschichte Österreichs. In: Institut für Österreichkunde (Hg.): Siedlungs- und Bevölkerungsgeschichte Österreichs. Wien, 1974, S. 36-45.
Gutachten zur Schreibung des stimmlosen s-Lautes (ß, ss). In: Gutachten zu einer Reform der deutschen Rechtschreibung. Sonderpublikation der Kommission für Rechtschreibungs-Fragen. Wien, 1975, S. 91-95 (gekürzter Wiederabdruck in: Wiener Sprachblätter. Zeitschrift für gutes Deutsch, Jg. 39, 1989, S. 61-63).
Deutsch-romanische Sprachkontakte im österreichischen Ortsnamengut. In: Namenkundliche Informationen, Nr. 28, 1976, S. 6-15.
Gem. mit Vanecek, E. / Wüster, Eu.: Die Großschreibung im Kreuzverhör der Versuche. Überprüfung der Lese- und Schreibversuche seit 1912. Wien, 1977.
Flurnamenbildung im Sprachberührungsbereich durch kategorienbildende Suffixe. In: Debus, F. / Puchner, K. (Hg.): Name und Geschichte. Henning Kaufmann zum 80. Geburtstag. München, 1978, S. 203-209.
Die ehemalige deutsche Sprachinsel Zarz (Sorica) in Jugoslawien und ihre heutige sprachliche Situation. In: Grazer Linguistische Studien, Bd. 9 (Referate vom 1. soziolinguistischen Grazer Symposion), 1979, S. 58-64.
Heimat in fremdem Land. Roman der deutschen Sprachinsel Pladen in Italien. Horn, 1980.
Gem. mit Hornung, H. H.: Altösterreichische Sprachinseln in den Südalpen. Ausstellungskatalog. Wien, 1980.
Die soziopolitische Bedeutung der Eigennamen in gemischtsprachigen Gebieten Oberitaliens. In: Proceedings of thirteenth International congress of onomastic sciences, Cracow, August 21-25, 1978. Wrocław et al., 1981. Bd. 1, S. 517-521.
Wo zwei Kulturen in glücklicher Weise verschmolzen sind. Eine altösterreichische Sprachinsel in Ungarn. In: Pannonia, Bd. X, 1982, Nr. 2, S. 11f.
Zum Einfluß der Staatssprache auf die Gestaltung von Lehnwörtern in mehrsprachigen Bereichen der alten österreichisch-ungarischen Monarchie und in ihren Folgestaaten. In: Nelde, P. H. (Hg.): Vergleichbarkeit von Sprachkontakten (= Plurilingua 3). Bonn, 1983, S. 307-317.
Das österreichische Sprachinselmuseum. In: Acker-Sutter, R. (Hg.): Heimat als Erbe und Auftrag. Beiträge zur Volkskunde und Kulturgeschichte. Festschrift für Kurt Conrad, Direktor des Salzburger Freilichtmuseums, zum 65. Geburtstag. Salzburg, 1984, S. 566-574.
Zur Problematik der Transkription mundartlicher Texte für die Allgemeinheit. In: Bandhauer, W. / Tanzmeister, R. (Hg.): Romanistik Integrativ. Festschrift für Wolfgang Pollak (= Wiener romanistische Arbeiten 13). Wien, 1985, S. 243-249.
Gem. mit Hornung, H. H.: Deutsche Sprachinseln aus Altösterreich. Ein Wegweiser. Hg. vom Verein der von Österreich aus im Mittelalter besiedelten Sprachinseln. Wien, 1986.
Museo austriaco delle isole linguistiche. In: Terra Cimbra, N.F., Jg. XVIII, 1987, Nr. 65, S. 47-52.
Johann Andreas Schmellers Beschäftigung mit dem Zimbrischen. In: Eichinger, L. M. / Naumann, B. (Hg.): Johann Andreas Schmeller und der Beginn der Germanistik. München, 1988, S. 161-167.
Deutsch-ladinische sprachliche Interferenzen. In: Feldbusch, E. (Hg.): Ergebnisse und Aufgaben der Germanistik am Ende des 20. Jahrhunderts. Festschrift für Ludwig Erich Schmitt zum 80. Geburtstag, dargebracht von seinen Schülern und Freunden. Hg., eingeleitet und mit Verzeichnissen versehen von Elisabeth Feldbusch. Hildesheim/Zürich/New York, 1989, S. 26-38.
Schadek, Moriz. In: Österreichische Akademie der Wissenschaften (Hg.): Österreichisches biographisches Lexikon 1815-1950. 46. Lieferung. Wien, 1990, S. 21.
Isole linguistiche tedesche derivate da insediamenti austriaci in Carnia ed in Carniola. In: Almanacco Culturale della Carnia VI, 1991, S. 33-47.
Das österreichische Deutsch in Vergangenheit und Gegenwart. In: Annales Universitatis Litterarum er Artium Miskolciensis, sustentatae a Societate Litterarum et Artium Miskolciensi. Tom. II. Miskolc, 1992, S. 107-118.
Das Zimbrische der Sieben Gemeinden, die älteste deutsche Sprachinselmundart. In: Földes, C. (Hg.): Germanistik und Deutschlehrerausbildung. Festschrift zum hundertsten Jahrestag der Gründung des Lehrstuhls für Deutsche Sprache und Literatur an der Pädagogischen Hochschule Szeged. Szeged, Wien, 1993, S. 215-230.
Die sogenannten zimbrischen Mundarten der Sieben und Dreizehn Gemeinden in Oberitalien. In: Hornung, M. (Hg.): Studien zur Dialektologie III: Die deutschen Sprachinseln in den Südalpen. Mundarten und Volkstum (= Germanistische Linguistik 124-125). Hildesheim, Zürich, New York, 1994, S. 19-43.
Usi linguistici al femminile nella ricerca linguistica a Sappada (per il Dizionario Sappadino). In: Marcato, G. (Hg.): Donna e Linguaggio. Convegno Internazionale di Studi: Sappada/Plodn (Belluno). Padova, 1995, S. 11-13.
Beobachtungen zum Gebrauch des Präfixes ge- im Wienerischen. In: Eichner, H. / Ernst, P. / Katsikas, S. (Hg.): Sprachnormung und Sprachplanung. Festschrift für Otto Back zum 70. Geburtstag. Mit Beiträgen aus den Bereichen Graphematik, Orthographie, Namenkunde, Österreichisches Deutsch, Sprachnormung und Plansprachenkunde. Wien, 1996, S. 59-63 [auch in: Eichner, H. /Ernst, P. / Katsikas, S. (Hg.): Sprachnormung und Sprachplanung. Festschrift für Otto Back zum 70. Geburtstag. Mit Beiträgen aus den Bereichen Graphematik, Orthographie, Namenkunde, Österreichisches Deutsch, Sprachnormung und Plansprachenkunde. 2., verbesserte Aufl. Wien, 1997, S. 61-65].
Die Synonyma für „ein bißchen“ in den vom Pustertal aus besiedelten deutschen Sprachinseln. In: Pohl, H.-D. (Hg.): Festschrift für Karl Odwarka (= Österreichische Namenforschung 25). Klagenfurt, Wien, 1997, S. 105-107.
Wörterbuch der Wiener Mundart (unter Mitarbeit von Leopold Swossil). Wien, 1998.
Mundartwörterbucher als Ausdruck der Identitätssuche sprachlicher Minderheiten. In: Tatzreiter, H. / Hornung, M. / Ernst, P. (Hg.): Erträge der Dialektologie und Lexikographie. Festgabe für Werner Bauer zum 60. Geburtstag. Wien, 1999, S. 245-250.
Gem. mit Roitinger, F.: Die österreichischen Mundarten. Eine Einführung. Neu bearbeitet von Gerhard Zeillinger [Neubearbeitung von Hornung, M. / Roitinger, F. (1950): Unsere Mundarten (= Sprecherziehung. Einzelschriften zur Pflege des gesprochenen Wortes 5). Wien, 1950]. Wien, 2000.
Osttirol und Gottschee. Ein wortkundlicher Rückblick auf Walter Tschinkels dialektologische Untersuchungen (= Klagenfurter Beiträge zur Sprachwissenschaft 26-27). Klagenfurt, 2001, S. 63-68.
Lexikon österreichischer Familiennamen. Wien, 2002.
Prestiti italiani nel dialetto viennese. In: Marcato, G. (Hg.): Italiano. Strana lingua? Atti del convegno Sappada/Plodn (Belluno), 3 – 7 luglio 2002 (= Quaderni di dialettologia 7). Padova, 2003, S. 361-368.
Osttirol und Gottschee. Ein wortkundlicher Rückblick auf Walter Tschinkels dialektologische Untersuchungen. In: Nelde, P. H. (Hg.): Mehrsprachigkeit, Minderheiten und Sprachwandel (= Plurilingua 28). St. Augustin, 2004, S. 43-48.
Gem. mit Back, O. et al. (Bearb.): Österreichisches Wörterbuch. Hg. v. Fussy, H. / Steiner, U.. 40. Aufl. Wien, 2006.
Mundart und Geschichte. Eberhard Kranzmayer zu seinem 70. Geburtstag am 15. Mai 1967 zugeeignet (= Studien zur österreichisch-bairischen Dialektkunde 4). Wien, 1967.
Gem. mit Hornung, H. H.: Aus dem Namengut Mitteleuropas. Kulturberührungen im deutsch-romanisch-slawobaltischen Sprachraum. Festgabe zum 75. Geburtstag von Eberhard Kranzmayer (= Kärntner Museumsschriften 53). Klagenfurt, 1972.
Bacher, Josef: Die deutsche Sprachinsel Lusern. Unveränderter Nachdruck der Ausgabe 1905 mit einem Vorwort zum Neudruck (S. V – XIX). Wien, 1976.
Tschinkel, Walter: Wörterbuch der Gottscheer Mundart. Bd. 2: L – Z, mit einem Nachwort im Anhang (S. 527f.) (= Studien zur österreichisch-bairischen Dialektkunde 7/2). Wien, 1976.
Gem. mit Benedikt, E. / Pacolt, E.: Österreichisches Wörterbuch. 35., völlig neu bearbeitete und erweiterte Aufl. Wien, 1979.
Beiträge zur Sprachinselforschung. Hg. im Auftrag des Vereins der Freunde der im Mittelalter von Österreich aus besiedelten Sprachinseln. Wien, 1981 – 2008.
Gem. mit Ogris, A.: Kranzmayer, Eberhart/Lessiak, Primus: Wörterbuch der deutschen Sprachinselmundart von Zarz/Sorica und Deutschrut/Rut in Jugoslawien (= Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie 68). Klagenfurt, 1983.
Gem. mit Back, O. / Benedikt, E. / Pacolt, E.: Österreichisches Wörterbuch. 36., überarbeitete Aufl. Wien, 1985.
Gem. mit Back, O. / Benedikt, E. / Pacolt, E.: Österreichisches Wörterbuch. 37., überarbeitete Aufl. Wien, 1990.
Studien zur Dialektologie III: Die deutschen Sprachinseln in den Südalpen. Mundarten und Volkstum (= Germanistische Linguistik 124-125). Hildesheim/Zürich/New York, 1994.
Eberhard Kranzmayer: Kleine namenkundliche Schriften (1929-1972). Anläßlich seines 100. Geburtstages am 15. Mai 1997. Mit einer Einleitung von Ernst Eichler (= Schriften zur diachronen Sprachwissenschaft 5). Wien, 1997.
Gem. mit Tatzreiter, H. /Ernst, P. (Hg.): Erträge der Dialektologie und Lexikographie. Festgabe für Werner Bauer zum 60. Geburtstag. Wien, 1999.
Literatur / Quellen
Barabas, B.: Bibliographie Maria Hornung (1990-2008). Ergänzungen zu den Jahren 1990-2000 und Publikationen 2000-2008. In: Pohl, Heinz-Dieter: Nachruf auf Maria Hornung (31.5.1920 – 26.6.2010). In: Österreichische Namenforschung 38, 2010, Heft 1-3, S. 16-18.
Bergmann, H.: Maria Hornung (1920-2010): Mundart- und Namenforscherin, Volkskundlerin, Wahlosttirolerin. Ein Nachruf. In: Osttiroler Heimatblätter 79, 2011, Nr. 10, S. 1-4.
Geyer, I.: Maria Hornung (31.5.1920 – 26.6.2010). In: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde, Bd. 113, 2010, Heft 3-4, S. 705-710.
Geyer, I.: Maria Hornung (31.5.1920 – 26.6.2010). In: Glauninger, Manfred Michael/Barabas, Bettina (Hg.): „Wort-Schätze“ der „Sprach-Inseln“. Lexikologische und lexikografische Aspekte ausgewählter Varietäten des Deutschen außerhalb seines geschlossenen Verbreitungsareals (= Beiträge zur Sprachinselforschung 20). Wien, 2011, S. 9-10.
Hausner, I.: In memoriam Maria Hornung (1920 – 2010) In: Archivio per l’Alto Adige CIV/CV (2010/2011), 2011, S. 513-516.
Kommission für Mundartkunde und Namenforschung [später: Institut für Österreichische Dialekt- und Namenlexika (vormals Kommission für Mundartkunde und Namenforschung)] der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Hg.): Altdeutsches Namenbuch. Die Überlieferung der Ortsnamen in Österreich und Südtirol von den Anfängen bis 1200. Wien, 1989 – lfd.
Mundartforscherin Maria Hornung gestorben. In: Die Presse, 7.7.2010 (online).
Mundartforscherin Maria Hornung gestorben. In: Kleine Zeitung, 7.7.2010 (online).
Pohl, H. D.: Verzeichnis der wissenschaftlichen Arbeiten und Besprechungen von Maria Hornung, geb. Jechl (1989/90 – 2000). In: Pohl, H..D. (Hg.): Sprache und Name in Mitteleuropa. Beiträge zu Namenkunde, Dialektologie und Sprachinselforschung. Festschrift für Maria Hornung (= Österreichische Namenforschung. Beihefte 1). Wien, 2000, S. 17-23.
Pohl, H. D. (Hg.): Sprache und Name in Mitteleuropa. Beiträge zu Namenkunde, Dialektologie und Sprachinselforschung. Festschrift für Maria Hornung (= Österreichische Namenforschung. Beihefte 1). Wien, 2000.
Pohl, H. D.: Nachruf auf Maria Hornung (31.5.1920 – 26.6.2010). In: Österreichische Namenforschung 38, 2010, Heft 1-3, S. 7-15.
Sedlaczek, R.: Maria Hornung (1920–2010). In: Wiener Zeitung, 20.7.2010 (online).
Skopec, M. (nach Vorarbeiten von Herwig Hornung): Verzeichnis der wissenschaftlichen Arbeiten und Besprechungen von Maria Hornung, geb. Jechl. In: Verein der Freunde der im Mittelalter von Österreich aus besiedelten Sprachinseln / Kommission für Mundartkunde und Namenforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Hg.): Mundart und Name im Sprachkontakt. Festschrift für Maria Hornung zum 70. Geburtstag (= Beiträge zur Sprachinselforschung 8). Wien, 1990, S. 379-402.
Verein der Freunde der im Mittelalter von Österreich aus besiedelten Sprachinseln / Kommission für Mundartkunde und Namenforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Hg.): Mundart und Name im Sprachkontakt. Festschrift für Maria Hornung zum 70. Geburtstag (= Beiträge zur Sprachinselforschung 8). Wien, 1990.
Zeillinger, G.: Österreichisches Alphabet: Gerhard Zeillinger über Maria Hornung (1920-2010). In: Literatur und Kritik 447/448, 2010, S. 103-110.