Horn Gertrude, Trude; Verfolgte des NS-Regimes
Geb. Wien, 27.10.1924
Herkunft, Verwandtschaften: Der Vater, Taxifahrer, war jüdischer Herkunft, wurde am 10. November 1938 nach Dachau deportiert und kehrte 1939 zurück. Die Mutter, „Arierin“, war Hausfrau. Die Familie war nicht religiös orientiert. G. H. trat später zum katholischen Glauben über und danach auch wieder aus.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1945 Heirat mit Otto Horn.
Ausbildungen: Besuchte die Volks- und Hauptschule in Wien, 18. Bezirk. Eine angestrebte Schneiderlehre kam nach dem „Anschluss“ nicht mehr in Frage. 1938 musste sie die Schule verlassen.
Laufbahn: 1939 wurde die Wohnung arisiert, die Familie bewohnte ein kleines Zimmer im Keller einer jüdischen Villa. G. H. kümmerte sich um die Kinder der dortigen Hausfrau, deren Mann nach dem „Anschluss“ Selbstmord verübt hatte. 1940 mussten sie die Villa verlassen und in den 2. Bezirk ziehen, schließlich wurde G. H. in die Wäscherei Habsburg dienstverpflichtet. Wegen des Besuchs eines Gasthauses, das sie als Jüdin nicht hätte betreten dürfen, wurde sie verhaftet. Kurze Zeit später trat sie heimlich, ohne Wissen der Eltern, der illegalen „Mischlingsliga Wien“, einer Unterorganisation des Kommunistischen Jugendverbandes, bei. Dort lernte sie auch ihren späteren Mann kennen. Die Organisation wurde verraten und G. H. erneut eingesperrt. Im Oktober wurde sie nach Auschwitz deportiert und von dort nach Ravensbrück. Am 1. August 1945 kam sie nach Wien zurück.
L.: Dokumentationsarchiv 1992