Holzer-Kjellberg Friedl; Keramikerin
Geb. 1905
Gest. 1993
Ausbildungen: F. H.-K. studierte an der Schule für angewandte Kunst in Graz und spezialisierte sich auf Keramik. Sie schloss ihr Studium 1924 ab.
Laufbahn: Dem Beispiel ihrer Schwester folgend, emigrierte sie nach Finnland und begann im Juli 1924 in der Arabia Fabrik in Helsinki als künstlerische Designerin zu arbeiten. F. H.-K. schuf anfangs kleinere Skulpturen. Ihre Arbeiten wurden während der Weltmesse in Barcelona von der Arabia Firma präsentiert, woraufhin die Fabrik eine Silbermedaille gewann. In den 1930ern umfassten ihre Arbeiten Schüsseln, Vasen, Geschirr und Skulpturen. Ihr Stil lässt sich auf einfache und klare Formen in hellen Farben, teils aber auch in erdigen Tönen zusammenfassen. Sie wählte auch Art deco-Motive für ihre Keramikfliesen, die zu jener Zeit besonders beliebte Teetische zierten. F. H.-K. ist besonders bekannt für ihre Reis-Porzellan-Objekte. Aufgrund von Experimenten entwickelte sie ihre eigene Produktionsmethode, welche die chinesische Technik des 18. Jh. zum Vorbild hatte. Die Arabia Fabrik ging 1942 mit dem Reis-Porzellan in Produktion womit ein Siegeszug dieser speziellen Produkte begann. Nicht nur wurde eine eigene Abteilung für ihre Produktion in der Arabia Fabrik gegründet, vielmehr wurde das Porzellan ab 1950 eines der Aushängeschilder finnischen Designs auf dem internationalen Markt. Der Erfolg dauerte bis in die 60er Jahre an und fand im Jahre 1984 einen neuerlichen Aufschwung mit neuen Produkten aus einer ökologischeren Produktionsweise. F. H.-K. fertigte auch Einzelstücke, stellte diese jedoch erst 1953 in einer Soloausstellung dem Publikum vor. Besonders bekannt waren hier ihre Vasen, die zuerst zerbrochen, im Brennofen wieder zusammengefügt wurden. F. H.-K. war außerdem viele Jahre lang Chefin der künstlerischen Abteilung der Arabia Fabrik und auch die erste Direktorin des Arabia Museums, das 1948 gegründet worden war. Nach ihrer Pensionierung stellte sie nochmals 1970 in den Wärtsilä-Arabia-Räumen in Helsinki aus. Nach ihrem Tod wurden ihr zu Ehren ihre Werke noch zweimal gezeigt, das letzte Mal 1994 im Arabia Museum.
L.: Kjellberg 1989, Kumela/Paatero/Rissanen 1987, Nyman 1996, Siltavuori 1986