Hohenfels-Berger Stella Freifrau von, geb. Loderbang; Schauspielerin
Geb. Florenz (Firenze, Italien), 16.4.1857 (1858)
Gest. Wien, 21.2.1920
LebenspartnerInnen, Kinder: 1889 Heirat mit Alfred Freiherr v. Berger, seit 1910 Burgtheaterdirektor.
Ausbildungen: Italienisch war die Sprache ihrer Kindheit, Französisch die der in Paris, im Sacré Coeur, verbrachten Jugend. Vor Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges kam sie in ein Internat bei Stuttgart und hatte dort die erste Berührung mit deutschem Kulturgut und Sprache, welche ihr anfänglich die „langue du diable“ schien, in der sie jedoch bald die größten Triumphe feiern sollte. Theater, im Sacré Coeur ein verbotener Begriff, wurde für S. H.-B. wichtig und sie beschloss, Schauspielerin zu werden.
Laufbahn: Schon 1873 spielte sie die Luise am Berliner Nationaltheater, trat ab 1. September desselben Jahres am Burgtheater als „Naive“ auf, wurde 1881 Hofschauspielerin (große dramatische Rollen) und 1887 auf Lebenszeit verpflichtet. Sie stand auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, als ihr Gatte Alfred Freiherr v. Berger 1910-12 die Leitung des Burgtheaters übernahm. Als Frau des Direktors war ihr jede Tätigkeit verboten. H. zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück und trat, vor allem nach dem Tod ihres Gatten, kaum mehr in Erscheinung.
Hauptrollen: Luise, Desdemona, Iphigenie, Käthchen, Minna v. Barnhelm, Libussa, Georg, Puck, Ariel, Euphorion, Harriet, Rosi, Viola, Perdita, Hannele, Prinzessin (Tasso), Mona Vanna, Klärchen, Ophelia, Esther, Maria Stuart, Königin (Don Carlos) etc.
Ausz.: 1881 Hofschauspielerin.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
L.: Czeike Bd. 3 2004, Degener 1908, Eisenberg 1891, Flüggen 1892, Keckeis/Olschak 1953/54, Kosch 1953, NDB, ÖLB, Rub 1913, www.aeiou.at