Hoheisel Marie, geb. Perzina; Frauenrechtsaktivistin

Geb. Reichenberg, Böhmen (Liberec, Tschechien), 6.6.1873 (16.6.)
Gest. Wien, 5.3.1947

LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Konrad Hoheisel (1862-1930), Postfachmann.

Laufbahn: M. H. kam um die Jahrhundertwende in Linz zur Frauenbewegung. In Wien war sie von 1926 an beteiligt an der Einführung des Muttertages und Vorsitzende des Österreichischen Muttertagskomitees. Von 1931 bis 1938 war sie Präsidentin des Bundes Österreichischer Frauenvereine (BÖFV) und wurde 1935 mit einigen anderen BÖFV-Funktionärinnen in die Mitarbeit im Frauenreferat der Vaterländischen Front berufen. Hier setzte sie sich v. a. für die Einführung einer Hauswirtschaftskammer ein, in der Hausfrauen und Hausgehilfinnen organisiert werden sollten. Von 1934 bis 1938 war sie im Frauennotdienst aktiv, ein fürsorgerisch ausgerüsteter Zusammenschluss liberaler und konfessioneller Frauenorganisationen. M. H. war weiters Mitglied der Österreichischen Konsumentenliga; sie setzte sich für die Beseitigung der Jugendarbeitslosigkeit, für die Arbeitsplatzsicherung für Mittelschullehrerinnen, für den Kampf gegen Lebensmittelteuerung und gegen die Doppelverdienerverordnungen ein (in Verbindung mit bevölkerungspolitischen Analysen) sowie für die Ausarbeitung eines hauswirtschaftlichen Lehrplanes des 9. Schuljahres für Mädchen (im Sinne einer Rationalisierung der Haushaltsführung).

W.: Artikel über Frauenfragen in Zeitungen und Zeitschriften.

L.: 60 Jahre BÖFV, BLÖF, Czeike Bd. 3 2004, Emödi/Teichl 1937, ÖBL, Frauenrundschau, November 1952, Österreicherin, 1932-1936 (mehrere Artikel), WZ 12.3.1947, 13.3.1947