Hofmann Rosa, Deckname: Ratzi; Näherin und Widerstandskämpferin

Geb. Wilhering, Bez. Linz, OÖ, 27.5.1919
Gest. Berlin-Plötzensee, Deutsches Reich (Deutschland), 9.3.1943

R. H. wurde als Tochter von Cäcilia und Josef Hoffmann im oberösterreichischen Wilhering geboren und wuchs in Salzburg-Maxglan auf. Der Vater, ein Sozialdemokrat, war Gewerkschafter und Schutzbündler und erzog seine Kinder im sozialistischen Sinn. R. H. war Mitglied der „Roten Falken“; von 1936 bis 1937 war sie in einer illegalen sozialistischen Jugendgruppe in Itzling (Stadt Salzburg) aktiv. Durch ihren Freund Ernst Stoiber kam sie im Sommer oder Herbst 1940 mit dem Kommunistischen Jugendverband (KJV) in Kontakt. Mit zwei weiteren Frauen bildete sie im Frühjahr 1941 eine Frauenzelle. Nachdem Ernst Stoiber im selben Jahr einrücken musste, übernahm sie die Leitung des KJV Salzburg. In dieser Eigenschaft war sie Verbindungsfrau zu den Funktionären des KJV in Wien und Linz. Im Rahmen dieses Netzwerks kooperierte R. H. mit der Wiener Gruppe „Soldatenrat“, deren Flugschriften sie an von Wehrmachtssoldaten frequentierten Orten verteilte oder per Post verschickte. Am 17.4.1942 wurde sie verhaftet und wegen Zersetzung der Wehrkraft des deutschen Volkes in Verbindung mit landesverräterischer Begünstigung des Feindes und Vorbereitung zum Hochverrat angeklagt. Im Prozess vom 15.12.1942 wurde R. H. zum Tod und zum Verlust ihrer bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Das Urteil wurde am 9.3.1943 in Berlin-Plötzensee vollstreckt. Zum Angedenken an R. H. wurde in Salzburg ein Denkmal auf dem Gelände eines Kindergartens im Stölzlpark errichtet und eine Straße nach ihr benannt.

Qu.: DÖW 356, 18.197.

L.: Brauneis 1974, Hofmann Rosa 1997, Podgornik 1985b, Rosa Hofmann (sic): http://www.stolpersteine-salzburg.at

Christine Kanzler