Hörmann zu Hörbach Angelica (Emilie) von, geb. Geiger, Ps. Angelica (Angelika); Schriftstellerin und Lyrikerin

Geb. Innsbruck, Tirol, 26.4.1843
Gest. Innsbruck, Tirol, 23.2.1921

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Mathias Geiger (1802-58), Universitätsprofessor, Jurist, Dichter und Heimatschriftsteller, aus Fiß im Oberinntal stammend, hatte es vom Hirtenknaben zum Professor der Finanzgesetzkunde an der Universität Innsbruck gebracht. Mutter: Henriette, Tochter des Gubernialvizepräsidenten Robert Freiherr v. Benz-Albkron.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1865 Heirat mit Dr. Ludwig v. Hörmann zu Hörbach (1837-1924), Volkskundler und Kulturhistoriker, Direktor der Universitätsbibliothek Innsbruck; Sohn: Walther (1865-1946), Jurist (Kirchenrecht).

Ausbildungen: Sie war schon im Elternhaus mit literarischen Strömungen vertraut. Erziehung durch Privatlehrer.

Laufbahn: Wurde mit 15 Jahren Vollwaise. Trat 1863 unter dem Dichternamen „Angelica“, den sie von da an trug, im Almanach „Frühblumen aus Tirol“ mit lyrischen Proben, von denen einige vertont wurden, an die Öffentlichkeit. Neben romantischen Erzählungen veröffentlichte sie mehrere Gedichtbände und Versepen. 1903 als erste Frau in den Tiroler Zensurbeirat berufen.

Erste zeitgenössische Dichterin Tirols, Kranewitter bezeichnete sie in seiner Grabrede „als die erste Frau Tirols von wahrhaft nationaler Empfindung“. Bekanntschaft mit Hammerling und Rosegger.

Qu.: Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Bibliothek, Leihgabe im Forschungsinstitut „Brenner-Archiv“ der Universität Innsbruck seit 1974.

W.: „ (gem. m. Ludwig Hörmann, Hans von Vintler, J. E. Waldfreund d. i. Johann Peter Moser): Frühlingsblumen aus Tirol“ (1863), „Die neue Mühle. Dorfgeschichte“ (1866), „Grüsse aus Tirol. Gedichte“ (1869), „Das Nähmädchen. Erzählung“ (1872), „Aus Tyrol. Erzählungen“ (1872), „Die saligen Fräulein. Episches Gedicht“ (1876), „Liederspende. Gedichte“ (1888), „Oswald von Wolkenstein. Episches Gedicht“ (1890), „Neue Gedichte“ (1892), „Auf stillen Wegen. Neue Gedichte“ (1899). Das Gesamtwerk umfasst an die fünfhundert Gedichte.

L.: Brümmer 1913, DBE, DBI, DLL, Geißler 1913, Giebisch/Pichler/Vancsa 1948, Hall/Renner 1992, Keckeis/Olschak 1953/54, Kosch 1933, Nagl/Zeidler/Castle 1899-1937, Nigg 1893, ÖBL, Pataky 1898, Renner 1993, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, Sonntag 1906, Steinegger 1938, NFP 23.4., 26.4., 1.5.1903

Karin Walzel