Höfner Marie; Semitische Philologin

Geb. Linz, OÖ, 11.10.1900
Gest. Graz, Stmk., 5.11.1992

Ausbildungen: 1906-10 Volksschule in Salzburg, 1911-19 Realgymnasium in Salzburg; Universität Graz: Mathematik und Physik, später semitische Sprachen; 1932 Dr. phil. Graz in Semitischer Philologie und Alter Geschichte.

Laufbahn: 1940 Habilitation als Dozentin für „Semitische Philologie mit besonderer Berücksichtigung des Altsüdarabischen und der äthiopischen Sprachen“ an der Universität Wien; Vortragsreisen: 1938 Brüssel, Internationaler Orientalistenkongress, 1954 Cambridge, 1959 Rom, 1960 Frankfurt; 1940-52 Dozentin an der Universität Wien, 1948-52 beurlaubt; ab 1944 Arbeit und Lehre an der Universität Tübingen, 1954 außerplanmäßige Professorin, 1960 wissenschaftliche Rätin der Universität Tübingen; 1964 Berufung als Ordinaria auf die Lehrkanzel für Orientkunde an der Universität Graz, Vorstand des Instituts für Orientkunde, 1971 Emeritierung, danach keine Neubesetzung.

Arbeitsgebiete: Altsüdarabische Sprachen und Kultur, Semitische Sprache Äthiopiens; durch ihre erste altsüdarabische Grammatik Mitbegründerin der Sabäistik, in männlichen Fachkreisen „Königin von Saba“ genannt; „Sammlung Glaser“: Ordnung, Inventarisierung, Übersetzung und Kommentierung. Die „Sammlung-Glaser“, das Verzeichnis des Glaser-Nachlasses, sonstige südarabische Materialbestände und eine Sammlung semitischer Inschriften, einschließlich Materialien der Südarabischen Expedition der ÖAW, seit 1908 im Eigentum der ÖAW, ging nach Verwahrung im Orientalischen Institut der Universität Wien in die Betreuung von M. H. über, begleitete sie ihr gesamtes wissenschaftliches Leben bis zu ihrem Tod und ging 1992 wieder an die ÖAW.

Ausz., Mitglsch.: Ehrenzeichen in Gold der Stadt Graz, kurz vor ihrem Tod Ehrenmitgliedschaft des Center for Yemeni Studies in Jemen; ab 1969 korrespondierendes Mitglied der ÖAW.

W. u. a.: siehe Biographisches Lexikon von Oberösterreich. hg. vom Institut für Landeskunde für Oberösterreich, Linz 1955 ff.

Die sabäischen Inschriften der Südarabischen Expedition im Kunsthistorischen Museum in Wien (I). In: Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes, 40. Bd.“ (1933), „Zur altsüdarabischen Epigraphik und Archäologie II (gem. mit K. Mlaker und N. Rhodokanakis). In: Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes, 41. Bd.“ (1934), „Die qatabanischen und sabäischen Inschriften der Südarabischen Expedition im Kunsthistorischen Museum in Wien (II). In: Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes, 42. Bd.“ (1935), „Die Inschriften aus Glasers Tagebuch XI (Marib). In: Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes, 45. Bd.“ (1938), „Arabien. In: Reallexikon für Antike und Christentum“ (1941), „Altsüdarabische Grammatik. Porta Linguarum Orientalium, Bd. 24“ (1943), „Die Sammlung Eduard Glaser. Verzeichnis des Glaser-Nachlasses, sonstiger südarabischer Materialbestände und einer Sammlung anderer semitischer Inschriften. Sitz.-Ber.d. Österr. Akad. d. Wiss. Wien, phil.-hist. Kl., 222. Bd., 5. Abh.“ (1944), „Gem. mit H. von Wissmann: Beiträge zur historischen Geographie des vorislamischen Südarabien. Abhandl. d. Akad. d. Wiss. u. Liter. in Mainz, geistes- u. sozialwiss. Kl., Nr. 4“ (1952), „Wörterbuch der Tigr?-Sprache (begonnen gem. mit E. Littmann). Akad. d. Wiss. u. Liter. in Mainz, Veröffentlichungen der Orientalischen Kommission, Bd. 11“ (1956-1962), „Die Stammesgruppen Nord- und Zentralarabiens; Südarabien; Die Semiten Äthiopiens. In: H. W. Haussig, (Hg.), Wörterbuch der Mythologie, Lieferung 3 u.4“ (1962), „Sabaeica III (3. Band zu C. Rathjens, Sabaeica I, II“ (1966), „Gem. mit Pirenne, J., Beeston, A.F.L.: Corpus des Inscriptions et Antiquites sud-arabes. Tome II: Le Musée d’Aden, section 1: Inscriptions“ (1986)

L.: BLÖF, Janata/Stiegner 1989/1990, Müller 1993/94, Stiegner 1981, Stiegner 1981a, Stiegner 1997, Stiegner 2002