Hiesleitner-Singer Emmy; Malerin und Grafikerin

Geb. Voitsberg, Stmk., 8.9.1884
Gest. Graz, Stmk., 12.5.1980

Herkunft, Verwandtschaften: Ihr Vater war Carl Singer (†1929 Graz), Berginspektor in Zangtal bei Voitsberg, ihre Mutter Emma, geborene Steinlechner.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1926 heiratete sie den Bergingenieur Gustav Hiesleitner, mit dem sie (42-jährig) einen Sohn bekommt.

Ausbildungen: Die Eltern boten ihr eine gediegene Ausbildung (außerhalb des damals für Frauen nicht zugänglichen Akademie-Betriebes) in Berlin, Graz, Wien, Dachau und vor allem München. Hier lernte sie beim damals berühmtesten Radierer im deutschsprachigen Raum, Prof. Oskar Graf aus Freiburg, vor allem Zeichnen und Radieren. Sie war eine der wenigen KünstlerInnen, die damals eine eigene Kupferplattenpresse besaßen.

E. H.-S. wurde zunächst bekannt als Illustratorin der drei Weststeiermark-Bücher von Hans Kloepfer, des Kinder- und Hausmärchenbuches von Viktor Geramb und einer Serie von großen Radierungen aus den Gletscherregionen des Alpenhauptkammes, wo sie sich beim Sturz von einem besonders gewagten Standort schwere Bruchverletzungen zuzog. Von 1913 bis 1916 arbeitete sie intensiv an der Entstehung des Steirischen Volkskundemuseums in Graz mit. Die Familie überlebt den Zweiten Weltkrieg in Graz. Späte Werke der Künstlerin (von Südosteuropa-Reisen, auf denen sie ihren Mann begleitet) sind im Österreichischen Ethnographischen Museum im Schloss Kittsee im Burgenland vorzufinden.

Ausz.: 1972 wurde E. H.-S. Ehrenbürgerin der Marktgemeinde Semriach. Zu Lebzeiten wurde E. H.-S. mit über zehn Landes- und Bundes-Auszeichnungen sowie mit über zwanzig bedeutenden Ausstellungen geehrt. Seit ihrem Tod am 12. Mai 1980 fanden sechs Sonderausstellungen ihrer Werke statt. Ihres 25. Todestages gedachte das Landesmuseum Joanneum in Graz 2005 mit zwei Sonderausstellungen: ihre Bauernhofzeichnungen-Sammlung im Volkskundemuseum und Ortsansichten sowie Landschaften in der Neuen Galerie.

Qu.: Archiv „Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs“, Wien.

L.: Lasnik/Strnad 2005, Wikipedia