Hemma von Gurk Gräfin, auch: Heilige Hemma von Gurk, Gräfin von Friesach-Zeltschach (Kärnten), Gräfin von der Sann (Untersteiermark); Stifterin und Heilige
Geb. um 980
Gest. Gurk, Kärnten, 29.6.1045
Herkunft, Verwandtschaften: Einziges Kind des Grafen von Friesach, Zeltschach bzw. Peilenstein in Kärnten. Über Herkunft und Person der Mutter ist nur überliefert, dass es sich möglicherweise um Imma, Besitzerin des Gurktales und Gründerin eines Klosters zu Lieding, handeln könnte. Als Schwester wird Beatrix genannt.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Graf Wilhelm von Sanngau, welcher reiche Güter in der Untersteiermark besaß. Die Ehe, der ein Sohn entstammt (der Legende nach sogar zwei), wird als glücklich beschrieben. Um 1036 verlor sie bei einem Aufstand von Bergknappen ihren Sohn Wilhelm. Ihr Gatte Markgraf Wilhelm wurde 1036 − wahrscheinlich von seinem Widersacher Herzog Adalberto von Eppenstein − ermordet.
Laufbahn: Nach der Ermordung ihres Ehemannes und ihres Sohnes stiftete sie ihre Güter in der Steiermark, in Kärnten und Krain für das Benediktinerinnenstift Gurk (1043) und das von Gebhard von Salzburg gegründete Benediktinerstift Admont (seit 1074) sowie zur Armenfürsorge. Nach Errichtung des Bistums Gurk (1072) wurde sie als dessen Stifterin angesehen. Sie wurde in der Domkrypta von Gurk begraben.
Bedeutende Förderin des christlichen Lebens und der Marienverehrung. Um ihr Leben ranken sich viele Legenden (z. B. die Sage um den „Hemmastein“). Wegen zahlreicher Wunder an ihrer Grabstelle − der hundertsäuligen Krypta des Gurker Domes − wurde H. 1287 selig und 1938 heiliggesprochen.
H. erlangte ebenso Bedeutung wegen ihrer klugen und gerechten Besitzverwaltung und ihres sozialen Bewusstseins. Vom Hauptbesitztum und Wohnsitz Schloß Friesach aus spannte sie ein Netz der Wohltätigkeit über Arme, Notleidende, Kranke, Hilfsbedürftige, Waisen, Kinder und Greise. Landesmutter von Kärnten. Patronin der Bergleute.
L.: Fritz 1992, Kleindel 1977, Korotin 1996a, Krause 1960, Krause 1974, Messner 1995, Schütte 1941, Till 1999, Tropper 1988, Wagner 1992, Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon: www.bautz.de, www.aeiou.at