Heilmann Lucia, Heilman; Pädiaterin und Verfolgte des NS-Regimes
Geb. Wien, 15.07.1929
LebenspartnerInnen, Kinder: Hat Kinder.
Ausbildungen: Studierte Medizin.
Laufbahn: Nach der Beschlagnahmung der Wohnung in Wien 9, Berggasse 26 im Jahr 1938 lebte sie mit ihrer Mutter in einer Sammelwohnung ein paar Häuser weiter. Von dort sollten sie deportiert werden. Der Vater war bereits vor dem Krieg von seiner Firma in den Iran geschickt worden. Durch die Hilfe eines Bergkameraden des Vaters, Reinhold Duschka, überlebte L. H., zusammen mit ihrer Mutter versteckt ab 1942 in einer Werkstatt in Wien 6, Mollardgasse 85a. Als 1944 Bombenalarm gegeben wird, flüchten Mutter und Tochter in den Luftschutzkeller, das Gebäude ist zerstört. Duschka versteckt sie in seinem Schrebergartenhaus in Hütteldorf, was jedoch auf Dauer zu gefährlich ist. Als Duschka neue, ebenerdige Räumlichkeiten mit einem Schaufenster zugewiesen werden, verstecken sich L. H. und ihre Mutter im Kellerabteil. Sie müssen ein halbes Jahr in der Dunkelheit verharren, bis sie im April 1945 endlich von russischen Soldaten befreit werden. Ihnen wird eine Wohnung in der Josefstadt zugewiesen, aus der Nazis fliehen mussten. 1945 konnte sie ihre Schullaufbahn endlich fortsetzen und studierte anschließend Medizin. Sie arbeitete in einem Spital und später als Kinderärztin. L. H. lebt noch heute in der Wohnung in der Josefstadt. Sie konnte ihren Vater noch einmal in Australien wiedersehen.
L.: Meinhart/Nowak/Ultsch/Zöch 2010