Hamerschlag-Berger Gretl, Margaret(h)e, verh. Berger, Berger-Ham(m)erschlag; auch: Hammerschlag-Berge, Berg-Hamerschlag; Kunstgewerblerin, Malerin, Grafikerin und Schriftstellerin

Geb. Wien, 10.5.1902
Gest. London, Großbritannien, 5.4.1958

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Regimentsarzt Dr. Richard Hamerschlag; Mutter: Pauline geb. Herz. Schwester: Cornelia (*1904).

LebenspartnerInnen, Kinder: War ab 1922 mit dem Architekten Josef Berger (1898-1989) verheiratet. Sohn: Florian Raymond (*1937).

Ausbildungen: 1911-1916 an der Kunstgewerbeschule im Jugendkurs von Franz Cizek. Studierte 1917 bis 1922 an der Kunstgewerbeschule bei Oskar Strnad, Bertold Löffler und Eduard Wimmer.

Laufbahn: Schuf Holzschnitte zu E. A. Poe‘s „Die Maske des roten Todes“ (Wien 1924). Der Thyrsos-Verlag brachte ihr Holzschnittwerk „Die Stadt“ 1923 heraus. Sie publizierte in Zeitschriften und Zeitungen, illustrierte Textbeiträge und entwarf nebenbei auch Kostüme. Ab 1928 bestritt sie regelmäßig Ausstellungen. Auf ihren ausgedehnten Reisen entstanden zahlreiche Aquarelle und Ölbilder. 1924 bis 1934 lebte sie mit ihrem Mann in der Künstlerkolonie am Rosenhügel. Als 1934 ihr Mann einen Auftrag in Palästina annimmt geht sie mit ihm mit, verbringt zwei Jahre dort und emigriert anschließend nach England. Ihre Werke wurden in einer Sammelausstellung österreichischer Künstler im Juli 1939 im Austrian Center gezeigt. Ab 1948 unterrichtete sie in Jugendklubs, die das Ziel hatten, gefährdete Jugendliche aus ärmeren Schichten sinnvoll zu beschäftigen. Diese Erfahrungen fließen in das Buch „Journey Into a Fog“ ein, das sie 1955 veröffentlichte. Mit diesem Buch gelang ihr die Unabhängigkeit von ihrem Mann. Drei Jahre später starb sie an Krebs. Ausstellungen fanden 1928 im Österreichischen Künstlerbund, 1929 und 1930 im Hagenbund und 1933 in der Galerie Würthle statt. Buchkünstlerische Arbeiten fertigte sie für die Verlage Wolf und Thyrsos. G. H.-B. pflegte mit Arnold und Ditta Zweig, Georg Ehrlich und Bettina Ehrlich freundschaftliche Beziehungen.

Mitglsch.: Mitglied der Wiener Frauenkunst, ab 1943 Mitglied des FDKB.

Qu.: Literaturhaus/Exilbibliothek, Briefe befinden sich in der Wienbibliothek im Rathaus, einige Werke seit 2005 in der Neuen Galerie Graz. Ein Teilnachlass befindet sich im Deutschen Exilarchiv 1933-1945 der deutschen Nationalbibliothek.

W.: „Kinderfreuden.“ (1921), „Die Stadt. 10 Holzschnitte.“ (1923), Holzschnitte für: Poe, E. A.: „Die Maske des roten Todes.“ (1924), Zweig, Stefan: „The buried Candelabrum” (1937), „Journey Into a Fog.” (1955), Die Holzschnittserie „Der Spiegel“ (1932) wurde wahrscheinlich nicht verlegt.

L.: Bolbecher/Kaiser 2000, Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft Wien 1987, Dokumentationsarchiv 1992a, Heller 2008, Hochschule für angewandte Kunst in Wien 1995, Meder/Fuks 2007, ÖNB 2002, Pfolz 2000, Schweiger 1990

Susanne Blumesberger