Gröblinger Anna, geb. Huber; Widerstandskämpferin und Politische Aktivistin

Geb. Linz, OÖ, 10.8.1916

Gest. Linz, OÖ, 23.9.2001

A. G. wurde am 10. August 1916 als erstes von vier Kindern der Eisenbahnerfamilie Huber in Linz geboren. Ihr Leben ist ab ihrer Kindheit von der Arbeiterbewegung geprägt. In der Zwischenkriegszeit, in der A. G. aufwächst, hat sie aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Situation keine Möglichkeit, einen Beruf zu erlernen. Sie gehört den Kinderfreunden an und singt dort im Chor. Nach ihrer Mitgliedschaft bei der sozialdemokratischen Jugendorganisation Rote Falken kommt sie zum Kommunistischen Jugendverband (KJV). Ab 1933 ist sie illegal für die KPÖ tätig, nach den Februarkämpfen von 1934 wird sie Parteimitglied. Am 23. März 1936 wird A. G. wegen Verteilung illegaler Druckschriften und Gründung einer kommunistischen Frauengruppe (im Linzer Franckviertel) verhaftet. Sie wird gemeinsam mit dem kommunistischen Landespropagandaleiter Friedrich Kammerer am 20. Mai 1936 angeklagt, einer weitverzweigten kommunistischen Organisation anzugehören und für diese Druckschriften verbreitet zu haben. Dieses illegale Material wurde zum Teil in Linz hergestellt, aber auch aus der Tschechoslowakei nach Österreich geschmuggelt. Am 19. Juni 1936 wird sie in einem der größten politischen Prozesse während des austrofaschistischen Regimes in Oberösterreich gemeinsam mit 17 weiteren KommunistInnen wegen Hochverrates verurteilt. Auch Alois Gröblinger ist darunter, er wird zu fünf Jahren schweren Kerker verurteilt.

1938 wird A. G. nach Andorf (OÖ) evakuiert und kann erst nach Kriegsende nach Linz zurückkehren. Mit Alois Gröblinger (geb. 11.3.1908 in Kleinmünchen bei Pasching, Gießer und Installateur), der wie sie selbst einer klassenbewussten Arbeiterfamilie entstammt, hat sie zwei Töchter. Margit, geboren 1937 und Renate, geboren 1947. Die Ehe wird 1950 geschieden.

A. G. arbeitete in der Linzer Tabakfabrik und ist dort Betriebsrätin. Sie bleibt auch nach der Pensionierung politisch aktiv. Für ihre Aktivitäten im antifaschistischen Widerstand wird sie mit dem Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs ausgezeichnet. A. G. stirbt am 23. September 2001 im 86. Lebensjahr in Linz.

L.: Dokumentationsarchiv 1982, Ihre Handlungen sichtbar machen… Kommunistische Frauen im Widerstand gegen den Faschismus. Eine Dokumentation der KPÖ-Oberösterreich: www.kpoe.at/ooe/image/frauenwiderstand, www.kzverband-ooe.at

 

Karin Nusko