Grillmayr Gertrude, geb. Braun; Kanzleiangestellte und Widerstandskämpferin

Geb. 13.10.1922

LebenspartnerInnen, Kinder: Ehemann: Josef Grillmayr, Widerstandskämpfer.

Ausbildungen: Berufsfachschule, Handelsschule.

Laufbahn: Angehörige der Gruppe Telfner. In Schutzhaft. Wurde vom VGH am 21.2.1945 zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt.

„Gertrude Grillmayr war zum Zeitpunkt der Festnahme bereits schwanger, sie entbindet (nicht ohne Komplikationen) in der Haft, Kind und Mutter werden alsbald getrennt. Bald darauf wird sie in der Hauptverhandlung zu drei Jahren Zuchthaus, Josef Grillmayr, ihr Gatte, zum Tode verurteilt. Im Gefangenenhaus Urfahr kommt Frau Grillmayr in die Zelle, die für Skabies- und Geschlechtskrankheiten reserviert war, und sie befürchtet eine Ansteckung durch, wie sie meint, zwei lueskranke Frauen. Sie wagt es vier Nächte nicht, sich auf den ihr zugedachten Strohsack von einer der beiden kranken Frauen zu legen (selbst hat sie keinen), sie bleibt auf einem Stockerl sitzen, bis sie sich dann erschöpft doch dort zur Ruhe bettet. Unter Tränen bat sie die Aufseherin um Verlegung in eine andere Zelle, und sei es nur die Korrektionszelle ohne Essen, und bekommt als Antwort: ‚Wenn es Ihnen nicht paßt, vielleicht paßt Ihnen Mauthausen besser.’ Gertrude Grillmayr verbüßt achteinhalb Monate ihrer ausgefassten ‚Strafe’ und wird am 4. Mai 1945 aus der Haft in Wels entlassen.“ (Ganglmair 2001, S. 1146f.)

Qu.: Datenbank VGH, DÖW.

L.: Ganglmair 2001