Grengg Maria, Katharina Thekla; Malerin, Erzählerin, Kinder- und Jugendbuchautorin und Grafikerin

Geb. Stein a. d. Donau, NÖ, 26.2.1888

Gest. Wien, 8.10.1963

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Wasserbauingenieur und Musiker.

Ausbildungen: Besuchte ab 1897 die Bürgerschule in Wien und anschließend die Mittelschule (Lyzeum). Aufgrund ihres ersten Buches wurde sie als einzige Frau in die Meisterklasse Koloman Moser der K. K. Kunstgewerbeschule aufgenommen und blieb dort vier Jahre. Unter anderem war auch Kokoschka ihr Lehrer.

Laufbahn: Schon während ihrer Ausbildungszeit erhielt sie zahlreiche Aufträge für deutsche Verlage. Sie fertigte unter anderem Porträts, Miniaturen und Märchenbilder an. Ab 1920 war sie für den deutschen Schulverein tätig. Von 1925 bis 1943 war sie sowohl mit Illustrationen als auch mit literarischen Beiträgen ständige Mitarbeiterin der Zeitschrift „Der Getreue Eckart“. M. G. griff, durch dieses Umfeld stark beeinflusst, schon bald die Idee des Nationalsozialismus auf und trat dafür in ihren Publikationen ein. Ihre „Heimatromane“ wurden zusehends zum Sprachrohr der NS-Ideologie. In den folgenden Jahren schrieb sie vor allem Beiträge für Zeitungen und Zeitschriften, unter anderem für den „Völkischen Beobachter und die „SS-Leithefte“. Nach 1945 betätigte sie sich fast ausschließlich als bildende Künstlerin und als Jugendbuchautorin.

Ausz.: 1936 Großer Staatspreis für Literatur, 1956 Martin Johann Schmidt-Kunstpreis der Stadt Krems; 1960 Preis der Niederösterreichischen Landesregierung. Verkehrsflächenbenennung: Maria-Grengg-Gasse, 23. Bezirk, seit 1967.

Qu.: DB NS-Lit. Graz, Tagblattarchiv (Personenmappe), Privatbesitz Edith Brier.

W.: „Österreichs Dichterfürstin Marie von Ebner-Eschenbach. Künstler-Bilderbücher der Sammlung ‚Österreichs Ruhmeshalle’“ (o. J. 1917), „Sonnige Kindheit. Liebe alte Reime mit feingedruckten farbigen Bildern“ (1927), „Traute Reime. Bilder“ (1927), „Hänschen klein. Ein Kinderliedchen mit vielen bunten Bildern“ (1929 = Scholz´s Künstler- Bilderbücher), „Die Flucht zum grünen Herrgott. Roman“ (1930), „Wie Christkindlein den Kindern half. Weihnachtsmärchen“ (1930), „Ich und Du. Liebe Kinderreime“ (1933), „Der Nusskern. Erzählung“ (1937), „Die Tulipan. Novelle. Mit Zeichnungen von der Dichterin“ (1938), „Der Wunschgarten“ (1951), „Wie schön blüht uns der Maien. Frühlings- und Liebeslieder der deutschen Dichtung“ (1940)

L.: Ackerl/Weissensteiner 1992, Autengruber 1995, Bamberger 1966, Beck 1989, Brier 1955, Brüggemann 1975, Bruckmann 2001, Galvan 1986, Giebisch/Gugitz 1964, Grimme o. J., Hall/Renner 1992, Internationales Institut für Jugendliteratur und Leseforschung 1999, König 2000, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, Scholda 1994, Stock 1995, Thalhammer 1933, Weinzierl 1975, www.onb.ac.at/ariadne/

 

Susanne Blumesberger