Gombrich Dea (Anna Amadea Leonie), verh. Lady Forsdyke; Violinistin

Geb. Wien, 1905

Gest. Wien, 1994

D. G. wird 1905 in Wien geboren. Ihre Mutter ist die Wiener Pianistin Leonie Hock (1873-1968), der Vater der Rechtsanwalt Karl Gombrich. D. G. ist die Schwester des berühmten Kunsthistorikers Ernst Gombrich (1909-2011). Sie studiert bei dem Violinisten und Komponisten Adolf Georg Wilhelm Busch Violine. Von 1931 bis 1934 gibt D. G. Konzerte an der Wiener Volkshochschule Ottakring (16. Bezirk). Sie spielt dort gemeinsam mit anderen Mitwirkenden Konzerte von Brahms, Beethoven, Arthur Willner, Paul Amadeus Pisk und Schumann. D. G. ist Mitglied des Ensembles, das 1935 zum 50. Geburtstags Alban Bergs ein Konzert gibt.

Die Familie Gombrich flüchtet 1936 nach Palästina. Der weitere Emigrationspfad führt sie 1938 nach London, 1941 arbeitet D. G. als Violinistin bei der BBC. 1942 heiratet sie den Direktor des Britischen Museums, Sir John Forsdyke. (1883-1979). Am 20. Februar 1943 findet das erste „Gemütliche Zusammensein mit Musik“ im Haus der Forsdykes statt. Am 24. März 1943 wird aus diesem Zusammentreffen die „Anglo-Austrian Music Society“ gegründet. Diese Gesellschaft gibt am 16. Juni 1943 ein Konzert unter dem Titel: „Von den Nazis verbannte österreichische Musik“, bei dieser Veranstaltung wird unter anderem der zweite Satz des Kammerkonzertes für Violine, Klarinette und Klavier von Alban Berg gespielt. Einen weiteren dokumentierten Auftritt hat D. G. im März 1943 in der Revue „Immortal Austria“ in der Londoner Kingsway Hall. D. G. lebte nach dem 2. Weltkrieg weiter in Großbritannien und starb 1994.

L.: Dokumentationsarchiv 1992a, Pass/Scheit/Svobota 1995, Raab-Hansen 1996, Röder/Strauss 1980-83, Scherchen 1984, Stadler 1990, Wikipedia

 

Karin Nusko