Goldbaum Helene, verh. Goldbaum-Plohn, Plohn-Goldbaum, Plohn, ev. auch Ps. f. Helene Plohr, geb. Goldstein; Schriftstellerin und Übersetzerin

Geb. Trautenau, Böhmen (Trutnov, Tschechien), 7.6.1883

Gest. ?

Laufbahn: Veröffentlichte zahlreiche Werke über Kindererziehung und befasste sich schon früh mit Jugendfürsorge, Jugendschutz und Kinderarbeit. Mit einer Serie von aufklärerischen Werken versuchte sie, den Erziehern die Welt des Kindes mit seinen Möglichkeiten und Entwicklungsschritten und das Gefühl für dessen spezielle Situation näher zu bringen. Engagierte Vertreterin der Individualpsychologie Alfred Adlers. Zur Zeit der Wiener Schulreform, in den 1920er Jahren, war sie für die Vereinigung der arbeitenden Frauen als Lehrerin für Kinderpsychologie und Kinderbeschäftigung tätig und bildete Erzieherinnen aus. Von 1937 bis zu dessen Zwangsschließung im Jahre 1939 war sie Mitarbeiterin im Klub der Freunde der Individualpsychologie. Die letzte Meldung über H. G. lautete 1939 „unbekannt verzogen“, was auf eine Deportation aus Wien schließen lässt. Es gibt aber auch Hinweise, dass H. G. um 1939 in die jüdische Flüchtlingskolonie nach Shanghai emigrierte und 1947 wieder nach Europa (Schweiz oder Österreich?) zurückkam.

W. u. a.: „Das Buch der Mutter“ (1911), „Die Fortbildung der Erzieherin. In: Mitteilungen der Vereinigung der arbeitenden Frauen. 9. Jg., Nr. 91 (November 1911), „Zwei Veranstaltungen im Interesse des Kinderschutzes 1912. In: Der Bund: Zentralblatt des Bundes österreichischer Frauenvereine“, „Kinderarbeit. In: Der Bund“ (1913), „Kinderbeschäftigung. Ein Leitfaden für Eltern, Lehrer und Erzieher“ (1922), „Spielbuch für kleine und große Leute“ (1925), „Für freie Stunden“ (1924), „Wer spielt mit! Eine Auswahl der beliebtesten Gesellschafts- und Bewegungsspiele“ (1927), „Frohe Stunden. Allerlei Spiele und Rätsel für Kinder“ (1929)

L.: Handlbauer 1984, ÖNB 2002, Schwab 1949, Wikipedia