Gincburg Frieda (Mara, Maria), Ginsburg, Gincburgs, Günzburg; Mara, Maria, Decknamen: Gretl, Hilda; Widerstandskämpferin
Geb. ?, Lettland
Gest. Ravensbrück, Deutsches Reich (Deutschland), 1944
LebenspartnerInnen, Kinder: 1. Mann möglicherweise im Spanischen Bürgerkrieg gefallen; 2. Mann (Lebensgefährte ?) verriet die Kameraden bei der Gestapo.
Ausbildungen: Krankenschwester im Spanischen Bürgerkrieg.
Laufbahn: War im belgischen Exil im Rahmen der Soldatenarbeit der KPÖ in einer Mädelgruppe tätig, redigierte u. a. gemeinsam mit Bruno Weidengast und Irma Hirsch die Untergrundpublikation „Die Wahrheit“. Kam aus der Brüsseler TA (Travail-Anti-Allemand)-Gruppe nach Wien, wurde in einen Rüstungsbetrieb eingewiesen, wo sie am Aufbau der Widerstandsgruppe mitwirkte (z. B. Versendung von Feldpostbriefen mit der Aufforderung, den Krieg zu beenden); Juni 1943 Versendung von 400 Stück des Flugblattes „Frauen, verkürzt den Krieg, ihr könnt es!“. Ende August 1943 wurde sie verhaftet und als Jüdin in die KZs Buchenwald und Ravensbrück gebracht, ihr Mann, mit dem sie nach Österreich kam, wurde zum Verräter. Sie selbst warnte die Genossen vor ihm, indem sie vor ihrer Deportation sich an den Gitterstäben ihrer Zelle hochzog und über den Hof schrie, dass ihr Mann ein Verräter sei (Einzelhaft bei der Gestapo am Morzinplatz, sie wurde gefoltert). Noch zermartert von der Einzelhaft bei der Wiener Gestapo begann F. G. in Ravensbrück im Herbst 1943 sofort mit aller Energie, den Widerstand im Lager zu organisieren, so wurden z. B. internationale Verbindungen gesucht und hergestellt. 1944 wurde sie erschossen.
Qu.: DÖW.
L.: Brauneis 1984, Spiegel 1969, Tidl 1982, Zanger 1995