Gerstl Elfriede; Schriftstellerin, Lyrikerin und Hörspielautorin
Geb. Wien, 16.6.1932
Gest. Wien, 9.4.2009
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Zahnarzt, wuchs in einer liberalen jüdischen Familie auf.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1960 Heirat mit Gerald Bisinger, Schriftsteller; Tochter: Judith Bellina.
Ausbildungen: Unterricht durch Hauslehrer. 1951 Externistenmatura, studierte einige Semester Medizin und Psychologie.
Laufbahn: E. G. überlebte als Kind die NS-Zeit gemeinsam mit ihrer Mutter in verschiedenen Verstecken in Wien. 1955 erste Veröffentlichungen in der Zeitschrift „Neue Wege“. 1960 kam sie zur „Wiener Gruppe“ und konnte erste Gedichte veröffentlichen. 1964 Gast des Literarischen Colloquiums Berlin. 1964-1971 hauptsächlich in Berlin, danach in Wien. In Wien journalistisch als freie Schriftstellerin u. a. für den „Falter“ und die „Wienerin“ tätig. Vorträge in der „Alten Schmiede“ über Literatur als Therapie und Erkenntnis. Organisatorin zahlreicher Literaturveranstaltungen. Verfasste neben experimenteller Lyrik und Prosa auch Hörspiele. E. G. beschäftigte sich besonders mit Fragen der weiblichen Identität.
Ausz., Mitglsch.: Theodor Körner-Preis (1978). Förderungspreis des Wiener Kunstfonds (1978). Würdigungspreis des Österreichischen Bundesministeriums für Unterricht und Kunst (1985). Preis der Stadt Wien (1990). Georg Trakl-Preis für Lyrik des Landes Salzburg (1999). Erich Fried-Preis (1999). Goldene Ehrenmedaille der Stadt Wien (2002). Ben Witter-Preis (2004). Heimrad Bäcker-Preis (2007), u. a. Gründungsmitglied und 1995 Wiedereintritt in die Grazer Autorenversammlung, IG Österreichischer Autorinnen und Autoren, seit 1999 Präsidiumsmitglied der Internationalen Erich Fried-Gesellschaft.
W.: „Gesellschaftsspiele mit mir. Wenig übliche Gedichte und Geschichten“ (1962), „Das Gästehaus“ (1965), „Spielräume“ (1977), „Wiener Mischung. Texte aus vielen Jahren“ (1982), „Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau…: Autorinnen über Autorinnen“ (1985), „Vor der Ankunft. Auf Reisen entstandene Gedichte“ (1988), „Unter einem Hut. Essays und Gedichte“ (1993), „Spielräume“ (1993), „Kleiderflug. Texte − Textilien − Wohnen. Literarische Texte und Essays“ (1995), „Die fliegende Frieda. Sechsundzwanzig Geschichten“ (1998), „Neue Wiener Mischung“ (2001)
L.: Berger/Holler 2002, Blumesberger 2006, Bruckmann 2001, Dokumentationsarchiv 1992, Kleiber/Tunner 1986, ÖNB 2002, Ruiss 2001, Schaub 2004, Wimmer 1998, Winkler 1999