Gerdenitsch Grete; Hilfsarbeiterin und Gegnerin des NS- Regimes
Geb. Markt im Pongau, Sbg., 2.1.1913
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Georg Mayer, Mitbegründer der SDAP in St. Johann im Pongau; Mutter: Maria Ibinger.
Laufbahn: G. G. gehört seit ihrer Kindheit den Organisationen der Sozialdemokratischen Partei an und ist während des Austrofaschismus illegal für die SDAP tätig. Ihre politische Einstellung hat sich auch mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten nicht geändert. Auch ihre Eltern blieben ihrer sozialdemokratischen Gesinnung treu und so wurden bei der Familie einige Hausdurchsuchungen durch die Gestapo vorgenommen. G. G. wurde am 5. Februar 1940 von ihrem Arbeitsplatz, den Holzbauwerken in St. Johann im Pongau, wo sie als Hilfsarbeiterin tätig war, zum Gendarmerieposten gerufen und auf Weisung der Gestapo in „Schutzhaft“ genommen. Sie wurde nach Salzburg in die Polizeikaserne überstellt und von dort in das Landesgerichtsgefängnis. Auf die Frage, warum sie ohne Gründe und Beweise festgehalten würde, antwortet ein Gestapo-Mann, ihre Brüder und ihr Vater wären bekannte Sozialdemokraten und von ihr würde dasselbe vermutet, nur habe man hierfür keine Beweise. G. G. wurde am 13. April 1940 in das KZ Ravensbrück deportiert und am 10. November desselben Jahres entlassen. Sie war nie angeklagt und wurde auch nicht verurteilt. Ihre Inhaftierung war eine „Gestapo Schutzhaft“. Nach ihrer Entlassung arbeitet sie wieder in den Holzbauwerken in St. Johann, musste sich allerdings zweimal in der Woche bei der Gestapo melden.
Qu.: DÖW.
L.: Dokumentationsarchiv 1991