Gerbirg (Helbirg); Frau des Herzogs Boriwoi II. von Böhmen (1101-1107; 1117-1120; † 1124)

Geb. ?

Gest. 1124 (?)

Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Markgraf Leopold II. von Österreich (1075-1095) und Itha (von Ratelnberg ?), Witwe nach Haderich (von Schwarzenburg) (?); Geschwister: Elisabeth, verheiratet mit Markgraf Otakar II. von der Steiermark (†1122); Judith, als Kind verstorben; Markgraf Leopold III. (der Heilige) (1095-1136), verheiratet in erster Ehe mit einer Angehörigen der Familie von Perg († vor 1105), verheiratet in zweiter Ehe mit Agnes, Tochter Heinrichs IV. (1056-1106), Witwe nach Herzog Friedrich I. von Schwaben (†1105); Ida, verheiratet mit Luitpold von Mähren und Znaim (†1115); Sophie (†1154), verheiratet in erster Ehe mit Herzog Heinrich von Kärnten (†1122), in zweiter Ehe mit Graf Sighard von Schala-Burghausen (†1142); Euphemia, verheiratet mit Graf Konrad von Peilstein († um 1168); vier Söhne: Jaromir, Spitihnew, Lupold, Albrecht) und eine (zwei) Tochter (Töchter): Richsa und Gerbirg (?).

Laufbahn: G.s Schicksal blieb auch nach ihrer Heirat eng mit Österreich verbunden, zumal sich ihr Leben mit Borivoi nicht immer einfach gestaltete. Als Parteigänger Heinrichs IV. (1056-1106) zusammen mit seinem Halbbruder Bretislaw geriet Borivoi mit seinem jüngeren Bruder Wladislaw, Herzog 1109-1125, in Konflikt und geriet so in die Wirren der internationalen Politik seiner Zeit, wurde Gefangener Heinrich V. (1106-1125), lebte als Flüchtling in Ungarn und dazwischen als Mitregent in Böhmen. G. hielt sich mit ihren Kindern im gemischtsprachigen Gebiet der österreichischen Mark im südlichen Weinviertel auf. Als Witwe zog sie sich schließlich nach Göttweig zurück. Den gleichen Namen wie sie trug auch eine vornehme Dame, Gerberga, die eine freie Verbindung mit König Konrad III. (†1152) etwa um (1109/10) einging und möglicherweise war sie eine Tochter G.s.

L.: Decker-Hauff 1977, Dienst 1990, Lechner 1976, Richter 1966

 

Ingrid Roitner