Gaudart Dorothea J.; Sozialwissenschafterin
Geb. Wien, 1927
Ausbildungen: 1963 Promotion zum Dr.phil., Hauptfach Psychologie, Universität Wien.
Laufbahn: In der Markt-, Meinungs- und Bildungsforschung als selbständige Sozialwissenschafterin tätig; seit 1970 im öffentlichen Dienst im Bundesministerium für soziale Verwaltung; seit 1972 Herausgeberin der „Schriftenreihe zur sozialen und beruflichen Stellung der Frau“ und − seit 1981 − der „Schriftenreihe über Arbeit und Arbeitsbeziehungen“ dieses Ministeriums; 1974/75 Vorbereitung und Gestaltung des „Internationalen Jahres der Frau 1975“ in Österreich; von 1976 bis 1992 als Ministerialrätin Leiterin der Abteilung V/4: Arbeitsbeziehungen und allgemeine Angelegenheiten der berufstätigen Frau im Bundesministerium für Arbeit und Soziales. 1977 venia docendi als Honorarprofessorin für „Empirische Sozialforschung und Berufssoziologie“ am Institut für Soziologie der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. U. a. Nationale Korrespondentin im Frauenjahrzehnt der Vereinten Nationen (1976-1985) und Mitglied des Fachausschusses für Sozialwissenschaft der Österreichischen UNESCO-Kommission. 1983 Verleihung des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich. D. G., war seit Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere eine Pionierin in den österreichischen Sozialwissenschaften. Ihre Forschungen waren auf Erhebung und Auswertung umfangreichen Datenmaterials ausgerichtet, um damit ihre theoretischen Konzeptionen möglichst exakt, intersubjektiv nachvollziehbar und objektiv überprüfbar zu präsentieren. Das wissenschaftliche Werk D. G.s gliedert sich in vier Schwerpunkte: Soziologische Grundlagenforschung zur sozialen Lage der Frau, insbesondere in Österreich, darüber hinaus aber auch im europäischen und internationalen Zusammenhang; Grundlagenforschung zu Problemen des Arbeitsmarktes, ebenfalls im internationalen Kontext; umfangreiche Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Bildungs- und Erziehungssoziologie mit besonderen Schwerpunkten auf Problemen der Berufsvorbereitung und Berufseingliederung von Frauen, sowie techniksoziologische Arbeiten, die ebenfalls Aspekte geschlechtsspezifischer Problemlagen behandelten.
W.: „Rückkehr von Frauen in das Erwerbsleben“ (1969), „The effects of the opportunities of general and vocational training on the social position of women” (1971), „Die Frau in der Doppelbelastung von Beruf und Familie. UNESCO: Position und Probleme der Frau in Österreich“ (1975)
L.: Clauss 1984, Gàspàr-Ruppert 2002, Rudan 1980