Franul von Weißenthurn Maximiliane, Weissenthurn, Ps. Hugo Falkner, Erich von Horst, Louise von Thürmer, Max von Weißenthurn; Schriftstellerin, Essayistin und Übersetzerin
Geb. Wien, 1.3.1851
Gest. Wien, Jänner 1931
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: höherer österreichischer Offizier; Großnichte der Burgschauspielerin und Bühnendichterin Johanna Franul von Weißenthurn (1772-1847).
LebenspartnerInnen, Kinder: 1873 Heirat, 1875 geschieden, ein Kind, das früh verstarb.
Ausbildungen: M. F. v. W. genoss aufgrund ihrer Herkunft eine sorgfältige Erziehung und reiste schon als Kind viel, zwei Faktoren, die eine gute Vorbereitung für ihren künftigen Schriftstellerinnenberuf waren.
Laufbahn: Nach zwei Jahren unglücklicher Ehe ließ sie sich 1875 scheiden und war als alleinerziehende Mutter auf eigenen Erwerb angewiesen. Den Tod ihres Kindes schilderte sie in einem mit „Kinderlose Mütter“ betitelten Aufsatz, der in dem Wiener Familienblatt „Ost und West“ publiziert wurde. Schon als Mädchen versuchte sie sich in novellistischen Arbeiten, die in den „Bremer Nachrichten“ unter ihrem Pseudonym „Luise von Thürmer“ erschienen. Im Jahre 1876 kam ihr erstes Buch, eine Übersetzung des Reisewerkes „Algerien, wie es ist“ von George Gaskell, heraus, dessen Erfolg sie zu weiterem Schaffen veranlasste. Sie veröffentlichte den Originalroman „Infelice“ in der Wiener „Presse“, sowie eine Unzahl Feuilletons, zumeist pädagogische und die Frauenfrage behandelnde Arbeiten, die in der „Presse“, „Österreichische Volks-Zeitung“ (ehem. „Vorstadt-Zeitung“), „Wiener Allgemeine Zeitung“, „Wiener Hausfrauen-Zeitung“, „Lipperheidesche Frauen-Zeitung“ und in Lindenbergs „Memoiren-Korrespondenz“ erschienen sind. Novellensammlungen sowie zahlreiche Romane und Novellen, übertragen aus dem Englischen, Französischen und Italienischen, machten ihren Namen in weiten Kreisen bekannt.
Mitglsch.: 1887-1889 Präsidentin des Vereins der Künstlerinnen und Schriftstellerinnen in Wien.
W.: „Eine tolle Ehe“ (1877), „Auf einsamem Felsenriff“ (1879), „Frauenliebe“ (1882), „Infelice“ (1885), „Vornehme Ehe“ (1888), „Eine Schicksalsfrage“ (1891), „Der Erbe“ (1907), „Die Tragödin“ (1912), „An die Frauen! Gesammelte Essays“ (1911), „Das große Los“ (1916), „Der Goldfisch“ (1919), „Die Augen der Ahne“ (1923), „Eine Mädchentorheit“ (1925), „Bruderliebe“ (1928), „Auf Regen folgt Sonnenschein“ (1936), „Der Kammersänger und seine Frau“ (1936), „Zwei finden ein Glück“ (1937)
L.: Buchegger 2002, Geißler 1913, Giebisch 1948, Schmid-Bortenschlager/Schneld-Bubenicek 1982