Frankl Liselotte, Lilly; Psychologin, Psychoanalytikerin und Psychiaterin
Geb. Wien, 18.5.1910
Gest. London, Großbritannien, 12.10.1988
Herkunft, Verwandtschaften: Älteste Tochter; Vater: Robert Frankl, Kaufmann; Mutter: Julie, geb. Baum.
Ausbildungen: Mädchen Reform-Realgymnasium im XIII. Wiener Gemeindebezirk, 1929 Matura; ab Herbst 1929 Psychologiestudium an der Universität Wien bei Karl und Charlotte Bühler; 1934 Promotion mit der Dissertation „Lohn und Strafe. Versuch einer phänomenologischen Analyse“; psychoanalytische Ausbildung (Analyse bei Ernst Kris); in GB Medizinstudium an der London School of Medicine for Women und der University of St. Andrews in Schottland, 1945 Promotion zum Dr.med., setzte auch ihre psychoanalytische Ausbildung fort.
Laufbahn: Bereits als Studentin im engeren MitarbeiterInnenkreis des Wiener Psychologischen Instituts, Forschungsassistentin von Charlotte Bühler; nach der Promotion Erziehungsberaterin im Rahmen des Wiener Jugendamtes und am Karolinen-Kinderspital tätig. Nach dem „Anschluss“ Emigration nach Schottland, nach Promotion zum Dr.med. Mitarbeit im Crichton Royal Hospital in Dumfries; Weiterführung ihrer Lehranalyse in London, Arbeit im West Sussex Child Guidance Service, Psychiaterin an der East London Child Guidance Clinic (Zusammenarbeit mit Augusta Bonnard), einer Abteilung des London Hospital. Arbeitete als Psychiaterin am Anna Freud Centre (= Hampstead Clinic, Zusammenarbeit mit Ilse Hellman) in London, Lehranalytikerin und Supervisor im Hampstead Child Therapy Program, viele Jahre dort auch Medical Director einer Abteilung des London Hospital. 1961 und 1964 Lecture tours in den USA. Seminare in San Francisco, Denver u. a. Setzte sich überwiegend mit Entwicklungspsychologie, Psychiatrie und Kinderpsychoanalyse auseinander.
Mitglsch.: Mitglied und Lehranalytikerin der British Psycho-Analytical Society.
W.: „Lohn und Strafe. Versuch einer phänomenologischen Analyse. Phil. Diss. Wien 1934. Ersch. unter d. Titel: „Lohn und Strafe. Ihre Bedeutung in der Familienerziehung“ (1935); „Peter and his new brother“ (1948)
L.: Weitzel 2000, Weitzel 2002, Young-Bruehl 1995, http://www.psychoanalytikerinnen.de/