Frank Lisa, geb. Alice Frankfurter; Textildesignerin
Geb. 1903
Gest. ?

Herkunft, Verwandtschaften: Der Vater, Salomon Frankfurter, war Direktor der Universitätsbibliothek und bis zum „Anschluss“ im Unterrichtsministerium für das Bibliothekswesen tätig. Er wurde gleich nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten festgenommen. Wurde durch die Eingabe von Präsident Roosevelt (Neffe Felix Frankfurter war ein Berater des Präsidenten) bzw. des deutschen Botschafters in London (nach Intervention von Lady Nancy Astor) freigelassen, das von Roosevelt geschickte Visum nahm er nicht in Anspruch und blieb wegen seiner Bekanntheit bis zu seinem Tod im Jahre 1941 von den Nazis weitgehend verschont. Ein Bruder, eine Schwester.
Ausbildungen: Absolvierte das Lyzeum und ging auf Anraten ihres Vaters in einem großen Antiquariat in die Lehre als Bibliothekarin.
Laufbahn: Übernahm beim Künstlerbund Hagen als Sekretärin die Koordination der Aktivitäten, 1938 musste sie die Schließung des Künstlerbundes abwickeln. Wegen ihres kranken Vaters wollte sie zunächst nicht emigrieren und entschloss sich erst nach Zureden des Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde 1940 dazu, nach Amerika zu gehen. Sie begann in einer Handweberei zu arbeiten und stellte Musterstoffe für die Fabrikproduktion her. Später spezialisierte sie sich als Textildesignerin.

L.: Hartenstein 1991, http://www.ub.univie.ac.at/provenienzforschung/