Flossmann Ferdinanda; Nationalrätin und Widerstandskämpferin
Geb. Linz, OÖ, 12.3.1888
Gest. Linz, OÖ, 13.7.1964
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Postbediensteter; die Mutter stammte aus einer Weinhauerfamilie.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1918 Heirat mit Ing. Karl Flossmann, Eisenbahnbeamter, fiel im 1. Wk.; eine Tochter.
Ausbildungen: Volks- und Bürgerschule in Wien-Meidling, Handelsschule, 1905/06 1-jähriger Post- und Telegrafenkurs.
Laufbahn: Postbeamtin, Beamtin des Rechnungs-Departements II, Angestellte bei verschiedenen Versicherungsanstalten (Phönix und Donau); 1909 als öffentlich Angestellte Mitglied des Arbeiterbildungsvereins Meidling und des Arbeiterinnen-Bildungsvereins. 1920 in Steyregg Beginn der politischen Tätigkeit in der SDAP, 1924 Wahl in die Kontrolle der OÖ Parteivertretung; 1930 Vorsitzende der Frauenorganisation von Linz; 1932 Organisierung zweier Großveranstaltungen für Frauen in Linz: im Juni „Der Nationalsozialismus und die Frauen“, im September „Gegen Faschismus und Krieg“; 1925 erstmals Delegierte zum gesamtösterreichischen Parteitag, 1925 bis 8.1.1931 Landtagsabgeordnete in OÖ, 1927 in die OÖ. Landesparteivertretung gewählt, Mitglied der Parteivertretung; Abgeordnete zum Nationalrat als eine der vier neuen Sozialdemokratinnen 2.12.1930-17.2.1934. Nach dem Verbot der SDAP Mitarbeit bei den illegalen Revolutionären Sozialisten. In den Jahren 1934 bis 1941 mehrere Male inhaftiert. Nach 1945 Engagement im Aufbau der SPÖ, Abgeordnete zum Nationalrat (V.-VIII. GP) SPÖ 19.12.1945-9.6.1959; 15.12.1945-23.11.1957 Mitglied der Landesparteivertretung, Mitglied des Landesparteisekretariats, 1945-1963 Parteikontrollmitglied der SPÖ (Expertin in Finanzfragen). Präsidialmitglied des NÖ Parteivorstandes, 1957-59 Mitglied des Parteivorstandes der SPÖ, des Präsidiums sowie der Parteiexekutive der niederösterreichischen SPÖ, Vorsitzende der sozialistischen Frauen NÖ, zweite Vorsitzende des Zentralkomitees der österr. Sozialistinnen, Vorsitzende des Frauenlandeskomitees NÖ; Präsidentin des Fürsorgeverbandes von NÖ „Volkshilfe“, Vorsitzende des ARBÖ, Mitglied der österreichischen Liga bei der UNO; Mitglied des Aufsichtsrates der Austria Tabakwerke, Leiterin der Zeitung „Die Frau“; 1960-64 Ehrenvorsitzende und Ehrenvorsitzende-Stellvertreterin des Frauenzentralkomitees.
Ausz.: 1969 Gedenktafel in Aspang an der Pitten, NÖ.
Qu.: BG Radstadt, VGA, Tagblattarchiv (Personenmappe).
L.: Dokumentationsarchiv 1984, Exner-Kögler 1988, Hauch 1986, Hauch 1995, Kykal/Stadler/Bernaschek 1976 Oberleitner 1981, Rabinbach 1989. Slapnicka, 1976, Weber 1986, Weinzierl 1975