Fischill Cäcilia, geb. Schöringhumer; Widerstandskämpferin
Geb. Wels, OÖ, 1905
Gest. Wels, OÖ, 8.1.1998

C. F. wird 1905 als Tochter der politisch engagierten Arbeiterfamilie Schöringhumer in Wels geboren. Ihr Bruder, der Wagenbauer Franz Schöringhumer (29.9.1903 Wels – 26.2.1945 Stettin-Scheune), war bereits im Austrofaschismus für die damals illegale Rote Hilfe in Wels tätig, wofür er 1936 mit sechs Wochen Arrest bestraft worden war. Er wird wegen Vorbereitung zum Hochverrat am 6. Mai 1942 zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt und als Wehrmachtshäftling im Zuchthaus Schneidermühl/Pommern inhaftiert. C. F. arbeitet ab 1928 für die Rote Hilfe. Sie wird von ihrem damaligen Freund Karl Ammer (Schlossergehilfe, geb. 5.5.1898 in Beckenbach Bezirk Kirchdorf a. d. Krems), dem Obmann der Roten Hilfe der Ortsgruppe Wels und Gebietsleiter des antifaschistischen Komitees in Wels, angeworben.
1942 verlegt die KPÖ Oberösterreich ihre Landesleitung nach Wels. Das Kontaktnetz wird von Wels nach Linz bis Gmunden aufrechterhalten. Als Kontaktmöglichkeit dienen die bereits eingespielten Wege der Roten Hilfe. Trotz eingehender Vorsichtsmaßnahmen gelang es der Gestapo, Spitzel in die Rote Hilfe einzuschleusen. Im Herbst 1944 startet die Gestapo eine Verhaftungswelle gegen die von den Nationalsozialisten so benannte „Welser Gruppe“; unter den Verhafteten sind auch zahlreiche Frauen, die Quartiere für illegale Parteitreffen oder Übernachtungsmöglichkeiten für WiderstandskämpferInnen zur Verfügung gestellt haben. Viele von ihnen waren auch für die Rote Hilfe tätig. Unter den Verhafteten ist auch C. F., die aus Gründen der Konspiration sogar ihrem Mann gegenüber ihre politische Tätigkeit verschwiegen hat. Sie wird bei einer Razzia am 7. September 1944 verhaftet und in das Frauengefängnis Kaplanhof eingeliefert. Von dort aus wird sie nach Mauthausen zu Verhören gebracht, bei denen sie misshandelt wird.
Nach 1945 war C. F. für die KPÖ Wels tätig. Am 8. Jänner 1998 stirbt sie in einem Welser Pflegeheim.

L.: Gugglberger 2006, Dokumentationsarchiv 1982

Karin Nusko