Ettl Elfriede; Malerin und Ordensschwester
Geb. Frauenkirchen, Bgld., 27.5.1914
Gest. ?, 20.11.2003

Herkunft, Verwandtschaften: Sieben Geschwister.
Ausbildungen: Von 1940 bis 1945 studierte E. E. an der Akademie für Bildende Künste in Budapest. Für die Ausrichtung ihres Schaffens waren zwei Teilnahmen (1954 und 1961) bei Oskar Kokoschkas Schule des Sehens an der Internationalen Sommerakademie in Salzburg entscheidend. Danach Weiterbildung bei Josef Dobrowsky.
Laufbahn: E. E. wurde im Jahre 1933 Ordensfrau der Schwestern vom Göttlichen Erlöser. Sie war Lehrerin am
Theresianum in Eisenstadt und Krankenschwester im slowakischen Košice. Sie war außerdem eine Meisterin des Aquarells. „Wenn ich mitten im Schaffensprozess stehe, spüre ich den Funken des Schöpfergeistes Gottes in mir“, sagte sie. „Ich stehe auf dem Boden dieser Erde, wobei der eine Fuß in der Realität ist, und der andere baumelt.“ Womit sie ihre Phantasie meinte. Durch die Begegnung mit Oskar Kokoschka bei der Internationalen
Sommerakademie in Salzburg erfuhr ihr künstlerisches Schaffen eine wesentliche Lockerung. Als sie ein Mosaik nach F. W. Webers Gedichtepos „Dreizehnlinden“ an der Volksschule in Sankt Margarethen gestaltet, kommt E. E. auch in Kontakt mit Josef Dobrowsky. Mit einer dicken Mappe unterm Arm pilgert sie in dessen Atelier nach Wien.
Diese Begegnungen bestärken sie ihre Kunst weiterzuentwickeln. E. E. setzte sich stets intensiv mit anderen Künstlerpersönlichkeiten auseinander. Unermüdlich klapperte sie Galerien und Museen ab, fand alles Neue und Moderne bereichernd und übertrug ihre Begeisterung auf ihre unzähligen Schülerinnen.
Ihre Arbeiten umfassten u. a. Glasfenster in der Pfarrkirche in Forchtenstein, ein Mosaik nach F. W. Webers Gedichtepos „Dreizehnlinden“, sowie Kreuzwegstationen in der Kapelle der Röm. Kath. Volksschule und Hauptschule Neusiedl am See und mehrere Fensterbilder in der Pfarrkirche Forchtenstein.
Ihre Werke wurden oftmals ausgestellt, so 1982 der Zyklus „Glaube der die Erde liebt“ im Haus der Begegnung,
1984 der Zyklus „Bilder dem Fluss der Medien entrissen“ im ORF-Funkhaus Eisenstadt und 1994 stellte sie in der Burgenländischen Landesausstellung in Halbturn aus.
Ausz.: Oskar-Kokoschka-Preis (1961), Kulturpreis des Landes Burgenland (1980), Großes Ehrenzeichen des Landes Burgenland (1987), Komturkreuz des Landes Burgenland (1994).

Qu.: Literaturhaus/Exilbibliothek.
W.: „Ana Schoretits (Hg.): Spätlese. Eine Einführung in das Gesamtwerk“ (1993), „Sonnengesang. Das Lied des heiligen Franziskus in Text und Bild“ (1998: Bilder: E. E., Texte: Josef Dirnbeck)
L.: http://www.martinus.at/dompfarre/elfriedeettl.htm, Wikipedia