Erentrud(is) (Arintrud, Ehrentraud); Äbtissin und Heilige (Fest 30. Juni) Translatio Erentrudis (4. September)
Geb. ?
Gest. um 718 in Salzburg, beigesetzt im Kloster Nonnberg; Gebeine ruhen in der Krypta des Klosters am Nonnberg
Herkunft, Verwandtschaften: Nichte (neptis) Bischof Ruperts von Worms (gest. 716 [?]) und daher möglicherweise mit den Agilolfingern verwandt.
Laufbahn: virgo Dei sacrata (gottgeweihte Jungfrau), erste Äbtissin des von Bischof Rupert um 713/715 mit Unterstützung des Bayernherzog Theodperts (um 702-nach 716), aus der Familie der Agilolfinger, der in Salzburg residierte, und seiner Frau *Regintrud innerhalb der befestigten Nonnbergterasse (castrum superius) zu Ehren der heiligen Maria gegründeten ältesten Frauenklosters im deutschsprachigen Raum. Das Kloster auf dem Nonnberg war das erste bairische Herzogskloster und diente den weiblichen Mitgliedern der Familie als Apanage. Das Nonnbergkloster gilt als das älteste noch heute existente Benediktinerinnenkloster. E. wurde im Kloster beigesetzt und als Heilige dessen Patronin. Seit 1624 wird E. offiziell als Landesmutter Salzburgs verehrt. Sie gilt noch heute als Diözesanpatronin.
L.: Dopsch 1995, Gockel 1970, Hasdenteufel 1985, Jahn 1991, Karner 1913, Schmidt-Sommer/Bolschwing 2002, Störmer 1972, Werner 1982, Wolfram 1982, Wolfram 1995

Ingrid Roitner