Erdödy Louise, geb. Luise Drasche Edle von Wartinberg, verw. Grfn. Schlippenbach, verh. Grfn. Erdödy von Monyorokerk u. Monoszlo, Ps. Lios; Komponistin
Geb. Wien, 13.1.1853
Gest. Maria Alta bei Meran (Südtirol, Italien), 16.1.1924
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Dr. Heinrich Drasche Ritter von Wartinberg (1811-1880), Großindustrieller und Bauherr. Mutter: Josefine, geb. Freudenthal (1827-1862). Brüder: Heinrich (1848-1865), Richard (1850-1923).
LebenspartnerInnen, Kinder: 1. 1870 Heirat mit Arthur Graf Schlippenbach (1837-1881). Kinder: Heinrich (*1871), Elisabeth (1872-1938), Margaretha (1875-1881). 2. 1881 Heirat mit Rudolf Graf Erdödy (1864-1932). Sohn: Rudolf (1883-1966).
Ausbildungen: Obwohl L. E. bereits ab dem 5. Lebensjahr großes musikalisches Interesse zeigte, erhielt sie erst ab 9 Jahren Klavierunterricht durch den Klavierpädagogen, Pianisten und Komponisten Moritz Zweigelt.
Laufbahn: Erster Auftritt bei einem Wohltätigkeitskonzert in Graz, wonach sie eine Virtuosenlaufbahn anstrebte. Wenngleich ihre ersten Kompositionsversuche in die Zeit der ersten Ehe fallen, so konnte sie erst in ihrer zweiten Ehe, als Mitglied der für ihr Mäzenatentum im Bereich der Musik bekannten Familie Erdödy, unter dem Pseudonym „Lios“ ihr musikalisches Wirken als Komponistin verwirklichen. Ihr Einstieg ins Konzertleben Wiens bleibt auf Vermutungen gestützt, da bislang keine die Aufführungen belegende Programme auffindbar waren. Gelegentlich wurden ihre Lieder bei Veranstaltungen dargeboten, die sich speziell den Werken weiblicher Komponisten widmeten, wie an einem am 17.4.1894 vom Verein für erweiterte Frauenbildung veranstalteten Abend. Für ihr Ansehen als Lieder-Komponistin in Kreisen professioneller Musiker spricht das an sie gerichtete Sonett des bekannten Violinvirtuosen August Duesberg, des Begründers des Streichquartetts „Duesberg“.
Ausz.: Trägerin des k. u. k. „Elisabeth-Ordens 1. Kl.“ und des „päpstlichen Ordens pro Ecclesia et Pontivice“.
L.: Marx/Haas 2001