Eppel Hedda; Psychoanalytikerin
Geb. Wien, 18.12.1919
Gest. Wien, 18.4.2004

Ausbildungen: Mariahilfer Gymnasium, 1937 Matura; Ausbildung zur Kinderanalytikerin an der Hampstead Child Therapy Clinic in London, Studium der Psychologie an der Universität Wien; psychoanalytische Ausbildung in der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung.
Laufbahn: Februar 1939 Emigration nach England, wo sie sich um traumatisierte Kriegskinder und Kinder aus Konzentrationslagern kümmerte. Durch diese Arbeit begann sie sich für die Psychoanalyse zu interessieren und lernte Anna Freud kennen. September 1946 Rückkehr nach Wien; seit 1954 außerordentliches Mitglied der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung, Spezialisierung auf Kinderanalyse und psychoanalytische Pädagogik. 1961 gründete sie gemeinsam mit Erika Danneberg die erste Kinderberatungsstelle der WPV. Nach Tätigkeiten am Albert Einstein College in New York und am Jacoby Hospital lehrte H. E. von 1972 bis 1977 am Pädagogischen Institut der Universität Wien. Von 1984 bis 1987 war sie Vorsitzende des Lehrausschusses der WPV, wo sie vor allem psychoanalytische Technik und psychoanalytische Entwicklungspsychologie unterrichtete. Einer ihrer Schwerpunkte war das psychoanalytische Konzept der Identifizierung und dessen Folgerungen für die Psychologie und die Pädagogik. Aus ihrer Arbeit an der Kinderanalytischen Beratungsstelle der WPV gingen gemeinsame Veröffentlichungen mit Erika Danneberg hervor, darunter die Dokumentation der gleichzeitigen Behandlung eines achtjährigen Jungen und seiner Mutter. Nach Ansicht der Autorinnen lassen psychische Störungen von Kindern auf eine psychische Problematik bei den Eltern rückschließen, weshalb es bei neurotischen Kindern eines familientherapeutischen Ansatzes bedarf.

W.: „Über Identifizierung. Psyche 19“ (1965), „Kindererziehung und Psychoanalyse (Aus der Kinderpsychologischen Abteilung der WPV). Soziale Berufe 19, 11/12” (1967), „Die Identifizierung in der Kindertherapie (1969). In: Gerd Biermann (Hg.): Handbuch der Kinderpsychotherapie“ (1988), „Gem. m. Erika Dannberg: Teamarbeit. Eine Behandlung von Mutter und Sohn. Psyche 25“ (1971), „Gem. m. Dannberg, Erika: Die Bedeutung von Abwehr und Widerstand der Eltern für die psychoanalytische Behandlung von Kindern. Psyche 34“ (1980)
L.: Huber 1977, Mühlleitner 2002d, http://psyalpha.net/biografien