Ella von Pottenstein, Dienerin
Geb. ?
Gest. vor 1345
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Martin von Talern; Schwester: Elisabeth Hailpeck, Herrin von Vöslau; Tochter: Kunigunde.
Da es keine umfassende Untersuchung über die Familie von Pottenstein und ihre genealogischen Zusammenhänge gibt, lässt sich auch nicht feststellen, wie E. v. P. in die Familie einzuordnen ist. Die Herrschaft war in den Besitz des Landesfürsten gelangt und wurde als Heiratsgut an die österreichischen Herzoginnen Elisabeth von Tirol-Görz (†1313); Frau Albrecht II. (1298-1308) und deren Schwiegertochter Isabella (Elisabeth) von Aragón (†1330) vergeben.
Laufbahn: E. v. P. gehörte zum deutschsprachigen Personal der Isabella von Aragón (†1330), der Frau Friedrich des Schönen, Herzog von Österreich (†1330) und von 1314-1330 deutscher König. Sie dürfte schon länger im Dienst der Familie Habsburg gestanden haben, denn Isabellas Schwägerin Guta (†1329), verheiratet mit Ludwig von Öttingen, bedenkt sie in ihrem Testament von 1324 mit den Worten „die uns mütterliche trewe von unseren chindlichen Tagen erzaiget hat“. Isabella vermacht der treuen Dienerin 20 Mark Silber testamentarisch. Ella ist wohl identisch mit jener Frau Alla, die in den Briefen Bonanat Cordonas Erwähnung fand, die er an seine Cousine Alamanda Sapera (Çapera) richtete, nachdem diese aus Isabellas Diensten entlassen worden und wieder in ihre aragonesische Heimat zurückgekehrt war. E. v. P. besaß einen Hof bei Sankt Ulrich in Wien (heute 7. Wiener Gemeindebezirk) und Weingärten in Grinzing. Sie ist 1338 zuletzt bezeugt. Sie war eine besondere Gönnerin der Minoriten in Wien, wo sie in der Katharinenkapelle ihre letzte Ruhestätte fand. Bei den Minoriten wurde auch ihre Tochter Kunigunde begraben, wie auch andere Mitglieder der Familie von Pottenstein.
L.: Acta Aragonensia 1908, Strauss 1967, Zeissberg 1898
Ingrid Roitner