Ehrlich Bettina, Ps. Bettina; geb. Bauer; Schriftstellerin und Textilkünstlerin
Geb. Wien, 19.3.1903
Gest. London, Großbritannien, 10.10.1985

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Eugen Bauer (1869-1915); Mutter: Lily Mauthner (1879-1968); Schwester: Mira Gutmann (1901-1944).
LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete 1930 den Maler Georg Ehrlich (1897-1966).
Ausbildungen: 1920-1922 und 1931-1933 Studium an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Adolf Böhm, Franz Cizek und Eduard Josef Wimmer. Ausbildung in Radierung und Lithographie in einer Berliner Druckerei.
Laufbahn: Ausstellungen in Wien (Seccession 1928; Hagenbund 1931; Galerie Würthle 1932 und 1933), Paris (Internationale Ausstellung für Kunsthandwerk 1937), Amsterdam und Berlin mit bemalter und bedruckter Seide. Der phantasievolle, erzählende Inhalt ihrer Bilder wurde von der zeitgenössischen Kritik vehement verurteilt. 1931-1938 arbeitete sie in ihrem eigenen Atelier als Designerin für Textildruck in der Wiener Taubstummengasse. 1932 publizierte sie ihre ersten Kinderbücher, die sie selbst illustrierte und teilweise auch selbst verlegte. Nach ihrer Emigration nach England erhielt sie Aufträge für kunstgewerbliche Arbeiten. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit setzte sie sich für Flüchtlinge ein, gründete ein Hilfskomitee für österreichische Flüchtlinge und organisierte Permits für FreundInnen in Wien. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie sich mit Textilentwürfen und bemalten Seiden, die sie selbst verkaufte. Ab 1943 erschienen die von ihr geschriebenen Kinderbücher in Großbritannien und den USA unter dem Pseudonym Bettina. Ab 1947 war sie britische Staatsbürgerin. Während die Werke ihres Mannes, nicht zuletzt aufgrund ihrer Hilfe, zum großen Teil gerettet werden konnten, sind von E. B. fast nur Schwarzweißbilder geblieben.
Ausz., Mitglsch.: 1935 bis 1938 außerordentliches Mitglied des Hagenbundes (für Künstlerinnen war nur diese Form der Mitgliedschaft möglich), 1937 Silbermedaille der Paris Exposition Internationale des Arts et des Industries, Mitglied der Zinkenbacher Malerkolonie.

W.: „Poo-Tse, the Water Tortoise” (1943), „Show Me Yours. A little Paintbook” (1943), „Carmello” (1945), „Cocolo” (1945), „Cocolo Comes to America” (1949)
L.: Blumesberger 2006, Bolbecher/Kaiser 2000, Fuss 2001, Kinder- und Jugendliteratur im Exil 1933-1950, Neugebauer 1966, ÖNB 2002, Seeber 1998, Sevin 1992, www.malerkolonie.at