Ebner Jeannie
Geb. Sidney, Australien, 17.11.1918
Gest. Wien, 16.3.2004
Herkunft, Verwandtschaften: Nichte des Philosophen Ferdinand Ebner (1882-1931). Vater Johann Ebner wanderte mit 17 Jahren nach Australien aus, ging als J. E. zwei Jahre alt war, zurück nach Österreich. Ein Bruder und eine Schwester.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1964 Heirat mit Ernst Allinger.
Ausbildungen: Besuchte bis 1933 das Realgymnasium, Lehrzeit in einer Spedition; Studium an der Akademie für bildende Kunst.
Laufbahn: Wuchs in Wiener Neustadt auf, ab 1946 in Wien, trat in das elterliche Geschäft ein, 1939-1945 als selbständige Spediteurin tätig; 1945 wurde der Betrieb ausgebombt und die Familie floh vor den Russen nach Tirol, Gelegenheitsarbeiten als Keramikerin, Musterzeichnerin für das Kunstgewerbe, bis 1949 Stenotypistin. Ab 1950 freie Schriftstellerin und Übersetzerin, 1968-1978 Herausgeberin der Zeitschrift „Literatur und Kritik“. 1974 bis 1990 Mitglied des Kultursenats des Landes Niederösterreich, Gründungsmitglied und bis 1988 Vizepräsidentin der IG Autoren, ab 1976 Vizepräsidentin der Literarischen Verwertungsgesellschaft und Beirätin des Niederösterreichischen Bildungs- und Heimatwerkes. Ihr Mentor war Hans Weigel, sie selbst entdeckte und förderte junge Talente und vertrat Österreich bei Veranstaltungen in ganz Europa. Religiös-metaphysische Bezüge, das Mann-Frau-Verhältnis und autobiografische Zusammenhänge besitzen für ihr Werk besondere Bedeutung. Sie betätigte sich auch als Übersetzerin, u. a. aus dem Englischen.
Ausz., Mitglsch.: Zahlreiche Preise, u. a. 1955 Theodor-Körner-Preis, 1962 Robert-Musil-Preis des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst (BMUK), 1970 Adalbert-Stifter-Medaille des BMUK, 1971 Preis der Stadt Wien für Literatur, 1972 Würdigungspreis der Niederösterreichischen Landesregierung, 1972 Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis des BMUK für Übersetzungen, 1993 Würdigungspreis des BMUK für Literatur, 1994 Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Niederösterreich. Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Literatur im Niederösterreichischen Bildungs- und Heimatwerk. der Franz-Kafka-Gesellschaft Klosterneuburg, der IG Autoren, des Österreichischen PEN-Club, des Österreichischen Schriftstellerverbandes, des Podium-Literaturkreis Schloß Neulengbach, der Übersetzergemeinschaft und des Wiener Neustädter Kreises.
Werke
„Gesang an das Heute“ (1952), „Sie warten auf Antwort“ (1954), „Die Wildnis früher Sommer“ (1958), „Die Götter reden nicht“ (1961), „Im Schatten der Göttin“ (1963), „Erfrorene Rosen“ (1979), „Drei Flötentöne“ (1980), „Papierschiffchen treiben. Erlebnis einer Kindheit“ (1987), „Der Genauigkeit zuliebe“ (1993), „Flucht- und Wanderwege“ (1998)
Literatur / Quellen
Qu.: Briefe im Österreichischen Literaturarchiv der ÖNB, Tagblattarchiv (Personenmappe), Wienbibliothek im Rathaus.
L.: Ackerl/Weissensteiner 1992, Bruckmann 2001, Hall/Renner 1992, Kleiber 1985, Mauhart 1989, Ruiss 1997, Ruiss 2001, Spiel 1976, Trenkler 1998, www.aeiou.at