Duldig Slawa, geb. Horowitz; Malerin, Erfinderin und Bildhauerin
Geb. Horocka, Polen, 1902
Gest. Melbourne, Victoria, Australien, 1975

LebenspartnerInnen, Kinder: Heirat mit Karl (Karol) Duldig 1931; Tochter: Eva (1938).
Laufbahn: Vor dem 1. WK zieht S. D. mit ihrer Familie nach Wien. Nach ihrer Immatrikulation begann S. D. Unterricht im Malen zu nehmen bevor sie Privatschülerin beim bekannten Bildhauer Anton Hanak (1922-1925) wurde. Bei diesem lernte sie ihren zukünftigen Mann Karl Dulig kennen. Von 1926-1929 studiert sie Bildhauerei bei Prof. Hans Bitterlich an der Akademie der Schönen Künste, Wien. Bis 1938 stellte sie regelmäßig im Künstlerhaus und in der Secession aus und vollendete eine Anzahl von Privataufträgen zur Portraitmalerei.
1929 sicherte sich S. D. weltweit Patente für ihre Erfindung des ersten faltbaren Schirms mit dem Namen „Flirt“. Der Schirm ging in Österreich und Deutschland in Produktion und sie erhielt Tantiemen bis 1938. 1939 verkaufte sie ihre Rechte an die Österreichische Manufaktur der Brüder Wüster. Ein handgemachter Prototyp S. D.s Schirm befindet sich im Museum für angewandte Kunst und Wissenschaft in Sydney, Australien. „…und der Zauberschirm der Bildhauerin Im Erfinderpavillon auf der Wiener Frühjahrsmesse… Es gibt aber auch weiblicher Erfinder… so die Bildhauerin Slava Horowitz, die einen Zauberschirm erfunden hat, den man ganz klein zusammenklappen und in die Tasche stecken kann …“ (Neuigkeits-Welt-Blatt Nr.58, S. 7).
S. D. heiratete Karl Duldig 1931. Ihr einziges Kind, Eva, wurde kurz vor der Abreise der Familie aus Wien geboren. Nach einer kurzen Periode in der Schweiz, erreichten die Duldigs Singapur 1939, wo S. D. als Künstlerin, Lehrerin und Restauratorin von wertvollen Gemälden der städtischen Sammlung arbeitete.
1940 wurden die Duldigs nach Australien evakuiert und ließen sich schließlich in Melbourne nieder. 1944 begann S. D. in der Korowa Anglican Mädchenschule zu unterrichten und wurde 1947 zur Senior Art & Craft Lehrerin an der St. Catherines’s Mädchenschule, eine Stelle, die sie sechs Jahre lang bekleidete.
Jährlich wird in ihrem Namen ein Kunstpreis vergeben. 1992 honoriert eine Ausstellung mit dem Titel „Mrs. Duldig’s Girls“ ihre Arbeit an der Schule. Nachdem sie von der St. Catherine’s Mädchenschule in Ruhestand gegangen war, unterrichtete sie weiterhin Teilzeit und erfüllte Privataufträge bis zu ihrem Tod im Jahre 1975.
1977 wurde eine Slawa Duldig Retrospektive in der McClelland Galerie, Langwarrin, und anschließend eine in der St. Catherine’s Schule veranstaltet. Ihr Kunstwerke sind im Duldig Studio, sowie in privaten Sammlungen in Australien und Übersee vertreten. S. D.s Arbeiten wurden außerdem gemeinsam mit denen ihres Mannes in Wien und Anfange des 20. Jh. in der National Gallery in Victoria gezeigt.

Qu.: Literaturhaus/Exilbibliothek.
L.: HISTORY: http://adb.anu.edu.au/biography/duldig-karl-karol-12441, www.duldig.org.au/SD_biography.htm, Neuigkeits-Welt-Blatt Wien, Nr.58 , Mittwoch 11. März 1931