Dietrich Margret; Theaterwissenschafterin
Geb. Lippstadt, Westfalen (Deutschland), 19.2.1920
Gest. Wien, 17.1.2004
Ausbildungen: 1939 Matura an der Anette von Droste Hülshoff-Schule in Münster; seit 1940 Studium der Altphilologie, Geschichte und Germanistik an der Universität Münster und der Universität Graz; ab 1942 Fortsetzung des Studiums in Wien, 1944 Promotion in Wien.
Laufbahn: 1939-40 Helferin der Internen Station des Franziskus-Hospitals in Münster; 1942 Berufung Heinz Kindermanns von Münster nach Wien zur Gründung eines Theaterwissenschaftlichen Instituts, M. D. als Assistentin angefragt; bis 1947 Assistentin, musste dann aber zurück nach Deutschland; 1949 Rückkehr nach Wien; 1953 Habilitation für Theaterwissenschaft. Vortragsreisen durch ganz Europa, Japan, Korea, Persien. 1958 außerordentliche Professur, 1966 Lehrstuhl des Instituts für Theaterwissenschaften, 1973 Übernahme des neugegründeten Instituts für Publikumsforschung, bis 1982 Institutsvorstand, 1984 Emeritierung, 1985, nach dem Tod Kindermanns, Übernahme der von ihm 1964 gegründeten „Kommission für Theatergeschichte Österreichs“ an der Akademie der Wissenschaften, 1966-84 Obfrau der Gesellschaft für Wiener Theatergeschichte, Mitbegründerin und Generalsekretärin der Max Reinhardt Forschungs- und Gedenkstätte in Salzburg, Gründerin des Europäischen Forschungszentrums für japanische Kultur, bis 1984 deren Präsidentin. Gab gemeinsam mit Heinz Kindermann, 1949 bis 1954 die Literaturzeitschrift „Freude an Büchern“ heraus. Bis 1984 Herausgeberin der Vierteljahreszeitschrift für Theaterwissenschaft „Maske und Kothurn“.
Ausz., Mitglsch.: 1978 Grillparzer-Ring des BMUK, 1980 Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, 1982 Ehrenmitglied des Instituts für Theaterwissenschaften der Universität Ankara, 1985 Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien, 1994 Goldenes Doktordiplom der Universität Wien; seit 1964 korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, seit 1981 wirkliches Mitglied der ÖAW, Mitglied des Grillparzer-Forums Forchtenstein, der Österreichischen Filmwissenschaftlichen Gesellschaft, der deutschen Goethe-Gesellschaft, Comission Universitaire der Fédération Internationale pour la Recherche Théatrale.
W.: „Wandel der Gebärde auf dem deutschen Theater vom 15. zum 17. Jahrhundert. Phil. Diss. Univ. Wien“ (1944), „Europäische Dramaturgie. Der Wandel ihres Menschenbildes von der Antike bis zur Goethezeit“ (1952), „Europäische Dramaturgie im 19. Jahrhundert“ (1961), „Das moderne Drama. Strömungen. Gestalten. Motive“ (1961), „Hanswurst lebt noch“ (1965), „Die Wiener Polizeiakten von 1854-1867 als Quelle für die Theatergeschichte des Österreichischen Kaiserstaates“ (1967), „Jupiter in Wien. Götter und Helden der Antike im Altwiener Volkstheater“ (1967), „Goldene-Vlies-Opern der Barockzeit“(1974), „Regie in Dokumentation, Forschung und Lehre. Festschrift für Heinz Kindermann zum 80. Geburtstag“ (1974)
L.: Maske und Kothurn 1995, Ingrisch 2002, www.aeiou.at